Computex

Windows 8.1: Outlook für RT und weitere Neuerungen [2. Update]

Microsoft stellt Windows 8.1 offiziell vor. Das kostenlose Update wird Outlook für Windows RT nachrüsten, einige Tablets werden Office umsonst bekommen und die Oberfläche wird gründlich erweitert.

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Microsoft hat auf der Computex das nächste Windows-Update vorgestellt. Viele Details zu Windows 8.1 waren schon im Vorfeld bekannt geworden, doch ein paar Informationen sind neu: So wird Windows RT zukünftig mit Outlook ausgeliefert werden; bisher bestand das RT-Office nur aus Excel, Word und Powerpoint. Neu ist auch, dass Tablets mit der x86-Version von Windows zukünftig mit Office ausgeliefert werden, wie Windows RT jetzt schon. Um welche Office-Version es sich genau handelt, war noch nicht bekannt.

Windows 8.1 wird weitere Hardware unterstützen, darunter kleinere Tablets ab 7 Zoll sowie neue Prozessoren wie Intels Bay Trail, der Qualcomm 8974 und Nvidias T40 Tegra 4.

Update 10:30 Uhr: Inzwischen hat Microsoft ein Video online gestellt, das viele der Neuerungen zeigt. Auf der Pressekonferenz gab es zudem drei neue Tablets mit 7- und 8-Zoll-Display zu sehen, allerdings keine weiteren Details dazu: Eines war von Inventec, eines ein Referenzdesign von Microsoft – das dritte wird sogar auf den Markt kommen: Microsoft hielt kurz ein Lenovo-Tablet mit 7-Zoll-Display hoch, es handelte sich aber wohl um ein funktionsloses Mockup.

Im Netz ist auch ein Video aufgetaucht, das den Startbutton kurz in Aktion zeigt. Allerdings handelt es sich hierbei noch um eine frühe Version. Später wird der Startbutton auf dem Desktop immer zu sehen sein.

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Zweites Update 16:00 Uhr: Auf der Computex hat Microsoft-Manager Antoine Leblond nicht nur die im Video gezeigten Neuerungen vorgeführt, sondern noch weiter.

Windows 8.1 - was im Video fehlt (7 Bilder)

Bei Windows 8.1 hat Microsoft weitere Einstellungs-Dialoge auf Touch-Bedienung ausgerichtet, sodass sie nicht nur in der Desktop-Oberfläche zugänglich sind. Als Beispiele wurden die Displayauflösung und die Sprachwahl gezeigt.

So bestätigte er, dass im Desktop-Modus ständig ein Startknopf eingeblendet ist. Was er tut, kann man konfigurieren: Entweder landet man wie beim Drücken der Windows-Taste auf dem Kachel-Startbildschirm, oder es wird die neue, das ganze Display einnehmende Liste aller installierter Anwendungen angezeigt. Die Liste lässt sich beispielsweise nach Nutzungshäufigkeit, nach Gruppen oder nach Installationszeitpunkt sortieren, auch kann man die Desktop-Apps nach vorne stellen.

Praktisch bei Tablets: Führt man nach dem Einschalten die Wischgeste zum Entsperren nicht von unten nach oben aus, sondern anders herum, startet ohne Passworteingabe sofort die Kamera-App – ähnliches kennt man von vielen Smartphones. Ein Antippen der Notification-Icons auf dem Startscreen soll sofort die passende App öffnen.

Auch eher für Tablets interessant sind die Verbesserungen der virtuellen Tastatur. Im Eingabefeld werden nun Wort- und Korrekturvorschläge angezeigt, die aus einem angeblich dazu lernenden Wörterbuch stammen. Sie lassen sich durch Antippen oder durch Wischgeste über die Leertaste auswählen. Letzteres soll praktischer sein, da man die Finger über der virtuellen Tastatur lassen kann. Drückt man länger auf eine virtuelle Taste, tauchen weitere über die Taste erreichbare Zeichen auf, beispielsweise beim Fragezeichen weitere Satzzeichen, bei einigen Buchstaben die Versionen mit diakritischen Zeichen oder Ligaturen, bei q bis p die Ziffern 1 bis 0. Hat man sich die Position des Sonderzeichens gemerkt, erreicht man es auch direkt per Wischgeste über dem Ausgangsbuchstaben, ähnlich wie man das mit den Umlauten bei der virtuellen iPad-Tastatur kennt.

Zu den kleineren Neuerungen gehört, dass mehr Einstell-Dialoge als Touch-Version realisiert sind, sodass man nicht mehr im Desktop-Modus in die ehemalige Systemsteuerung muss. Bewegt man den Mauszeiger in die obere rechte Ecke, öffnet sich (optional) das Charms-Menü, das sonst nur per Wischgeste von rechts erreichbar ist. Ähnlich lässt sich das Umschalten zur vorigen App (Wischgeste von links) per Schieben des Mauszeigers nach unten links ausführen.

Microsofts Cloud-Dienst SkyDrive ist nicht nur vorinstalliert, sondern steht automatisch allen Apps zur Verfügung. Sie können nicht nur ihre Daten in der Cloud sichern, sondern auch Einstellungen – die sich auf Wunsch zwischen mehreren Windows-8.1-Geräten synchronisieren lassen. Sogar die App selbst kann in der Cloud liegen, sodass sie automatisch auf allen Geräten installiert wird. So kann der Anwender ein neues Gerät komplett aus dem SkyDrive-Backup restaurieren.

Der App-Store soll übersichtlicher werden und aufgrund der installlierten Apps bessere Vorschläge für neue Apps machen.

Die Angaben zum vorinstallierten Office präzisierte Microsoft inzwischen in einer Pressemitteilung. Demnach gehört Office nur bei Windows-8-Tablets mit 7- und 8-Zoll-Display zum Lieferumfang, nicht generell bei allen. Microsoft nannte sogar explizit nur die vier gezeigten Tablets (Acer Iconia W3 und drei namenlose von Lenovo, Inventec und AMD). Installiert ist die Version Home & Students, die nicht für den kommerziellen Einsatz lizensiert ist. Hingegen gehört Outlook zukünftig zur Grundausstattung von Windows RT. (jow)