ZurĂĽck zum normalen Spam-Wahnsinn
Vier Wochen "nach McColo" herrscht auf vielen Mailservern wieder Hochbetrieb. Die Spitzenbelastungen sind bereits so hoch wie kurz vor der Zwangstrennung der mutmaĂźlichen Botnetz-Steuerzentrale vom Internet.
- Bert Ungerer
Die DNS-Blacklist der iX verzeichnet gegenwärtig Spam-Spitzenbelastungen in der Nähe der bisherigen Höchstwerte. Die November-Delle nach der Abschaltung des kalifornischen, als spammerfreundlich geltenden Hosters McColo ist praktisch bereits ausgebügelt.
Vor einem knappen Monat, am 11. November 2008, erfuhr McColo eine Zwangsabschaltung seiner Internet-Anbindungen, nachdem Sicherheitsexperten die zuständigen Uplink-Provider auf schwerwiegende Verdachtsmomente gegen den Hoster hingewiesen hatten. In den Tagen danach ging das weltweite Spam-Aufkommen zeitweise um mehr als die Hälfte zurück. Schon kurz darauf zeichnete sich ab, dass die Spammer neue Wege für den Transports ihres Werbemülls über Botnetze suchten und fanden.
(Bild:Â www.nixspam.org)
Über 10.000 Mailserver – genauer gesagt deren DNS-Resolver – stellen derzeit wie in "McColo-Zeiten" bis zu 4000 Anfragen pro Sekunde per DNS an die iX-Blacklist, von denen bis zu 2400 "positiv" (abgefragte IP-Adresse als Spam-Quelle bekannt) quittiert werden. Am Tiefpunkt im November waren es tagelang nur etwa 500 Treffer/s. Wegen der großen Zahl an Mailservern, die weltweit die DNS-Blacklist abfragen, ergibt sich durchaus ein repräsentatives Bild des gesamten Geschehens. Da sich die Lage innerhalb kurzer Zeit stark ändern kann, steht die Trefferstatistik in einer Wochen- und Monatsübersicht ab sofort auf der Blacklist-Webseite zur Verfügung. (un)