NATO unterstützt offenes Dokumentenformat ODF

Das transatlantische Verteidigungsbündnis hat das von der ISO zertifizierte Open Document Format in ihre Liste vorgeschriebener Standards zur Schaffung von Interoperabilität aufgenommen.

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Die NATO hat das von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) zertifizierte Open Document Format (ODF) in ihre Liste vorgeschriebener Standards zur Schaffung von Interoperabilität aufgenommen. In den Anforderungen des transatlantischen Verteidigungsbündnisses ist die entsprechende Norm mit der Nummer 26300 neben anderen Standards wie Rich Text Format (RTF), eXtensible Markup Language (XML) oder Office-XP-Formaten als Spezifikation für den Datenaustausch mit aufgeführt.

Die direkte Konkurrenznorm Microsofts zu ODF, das sich derzeit in einem umstrittenen ISO-Zertifizierungsprozess befindliche Format Office Open XML (OOXML), fehlt dagegen in dem Verzeichnis. Für ODF soll sich Beobachtern zufolge vor allem das niederländische Verteidigungsministerium stark gemacht haben. Die Niederlande setzen in der Verwaltung selbst nachdrücklich auf offene Standards und Open Source.

Jan Wildeboer, Open-Source-Evangelist bei Red Hat in Europa, wertete das Einschwenken der NATO auf ODF gegenüber heise online als "gutes Zeichen" und "weiteren Schritt hin zu einem wirklich offenen Markt, der proprietäre Lösungen und Open-Source-Software gleichberechtigt nebeneinanderstellt". Offene Standards sind der einzig gangbare Weg hin zur Lösung von Interoperabilität und zur Vermeidung von Abhängigkeiten von einzelnen Herstellern.

Wildeboer begrüßte in diesem Sinne auch den neuen Entwurf für ein European Interoperability Framework (EIF) der EU-Kommission, das der öffentlichen Verwaltung die Verwendung offener, nicht etwa wegen Patentrechten mit Lizenzgebühren zu belegender Standards nahelegt. (Stefan Krempl) / (anw)