Cebit

Neue Dual-Cores oft schneller als 65-Nanometer-Vierkerne – sagt Intel

Angesichts der guten Verkaufszahlen des Core 2 Quad Q6600 ist es etwas überraschend, dass Intel die Performance-Vorteile des Core 2 Duo E8400 betont.

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Der seit etwas mehr als einem Jahr ausgelieferte Core 2 Quad Q6600 dürfte einer der meistverkauften Quad-Core-x86-Prozessoren sein. Er ist der billigste Desktop-PC-Vierkern von Intel und steckt in vielen Rechnern mit leistungsfähigen Grafikkarten, die unter anderem als Gamer-PCs verkauft werden. Doch auch im Medion Akoya MD8833, den Aldi seit Montag für 699 Euro verkauft, steckt Intels Einsteiger-Vierkern. Da wirkt es etwas überraschend, wenn Zane Ball von Intel auf der CeBIT die Performance-Vorteile des ähnlich teuren 45-nm-Doppelkerns Core 2 Duo E8400 hervorhebt.

Dieser 3-GHz-Prozessor mit dem im Vergleich zur Merom-Generation optimierten Penryn-Doppelkern schlägt den 65-nm-Vierkern laut Intel insbesondere mit optimierter Software wie DivX 6.7 oder rückt zumindest (mit TMPGenc Xpress 4.4 beim HD-Video-Encoding) dicht an dessen Performance heran. Laut Zane Ball geht das vor allem auf die SSE4-Zusatzbefehle und andere Verbesserungen zurück, die Intel jetzt unter dem Namen HD Boost vermarktet. Die beiden Kerne eines Core 2 Duo E8400 laufen allerdings auch mit einer um 25 Prozent höheren Taktfrequenz als die vier Kerne des Core 2 Quad Q6600, zudem stehen ihnen ein großer Cache (6 MByte für zwei Kerne statt 8 MByte für vier Kerne) und ein schneller Frontsidebus (FSB1333 statt FSB1066) zur Verfügung. Auch in puncto Energieeffizienz dürften die unter Volllast vergleichsweise sparsamen 45-nm-Doppelkerne die 65-nm-Quads oft übertreffen.

Zane Ball räumte zudem freimütig ein, dass bisher nur wenige 3D-Spiele von mehr als zwei CPU-Kernen profitieren. Das steht im Widerspruch zu der Positionierung des kürzlich vorgestellten "Extreme-Gaming"-Plattform Skulltrail, die gleich acht Prozessorkerne ermöglicht.

Nun wäre es nur noch wünschenswert, wenn man die neuen Intel-Doppelkerne auch im deutschen Einzelhandel kaufen könnte – doch auch acht Wochen nach ihrer Ankündigung haben nur wenige Händler die 45-nm-Prozessoren auf Lager, von den ebenfalls angekündigten Quad-Cores fehlt noch jede Spur. Anscheinend beliefert Intel vorrangig große OEM-Kunden wie Apple, Dell und viele Notebook-Hersteller, die alle bereits Prozessoren der Core-2-Duo-Baureihen E8000 und T8000/T9000 verkaufen. Die 45-nm-Quad-Cores im neuen, fehlerbereinigten Stepping scheinen zuerst in die Xeons zu wandern. (ciw)