Y2K: Umstellung der FrĂĽhwarnsysteme abgeschlossen
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sind jetzt alle amerikanischen und russischen Militärcomputer Jahr-2000-fest.
Das US-Verteidigungsministerium hat seine Y2K-Maßnahmen nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen. Die Umstellung von insgesamt 7600 Computern, die zum Teil Atomwaffen steuern, kostete 3,6 Milliarden US-Dollar und dauerte etwa 18 Monate. Auch gegen Viren sowie Hacker, die eine Konfusion in der Neujahrsnacht ausnutzen könnten, habe man sich wirkungsvoll geschützt, teilte der zuständige Ministerialsekretär John Hamre auf einer Pressekonferenz mit
US-Mittel flossen auch nach Russland. Die dortigen Umstellungsmaßnahmen wurden vom Verteidigungsministerium mit 10 Millionen Dollar unterstützt. "Wir machen uns wirklich keine Sorgen, dass durch falsche Meldungen der russischen Frühwarnsysteme irgendwelche Atomraketen aus Versehen gestartet werden könnten", betonte Hamre.
Mit diesen Statements möchte das Verteidigungsministerium offenbar Vorwürfe entkräften, nach denen einige der Frühwarnsysteme immer noch unkalkulierbare Risiken darstellen. Anfang November veröffentlichte beispielsweise die unabhängige Expertenkommission BASIC ihren Y2K-Abschlussbericht. Darin wurde explizit eine Entschärfung der Raketensysteme beider Supermächte zum Jahreswechsel empfohlen. Insbesondere die amerikanischen Trident-U-Boote würden eine Gefahr darstellen, weil ihre Raketen bereits unmittelbar nach einem Alarm abschussbereit sind.
Auch die EU traut dem Frieden nicht so recht. In einem Beschluss forderte das Parlament alle Mitgliedsstaaten auf, die Atommächte zum Abschalten ihrer Frühwarnsysteme zu bewegen. Der US-Senat wies derartige Forderungen sofort scharf zurück. (hob)