Boxcryptor 2 mit Gruppenfunktionen und neuem Lizenzmodell

Die neue Version bietet vor allem Verbesserungen beim Einsatz in Gruppen. Bezahlt wird nun im Abo. Die alte Version ist aber zu den alten Bedingungen weiter erhältlich.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Die Cloud-Verschlüsselungssoftware Boxcryptor ist nun in Version 2.0 erschienen. Abgesehen von der überarbeiteten Optik funktioniert die Software an sich fast wie gewohnt: sie verschlüsselt dateiweise den kompletten Inhalt eines Ordners. Zugleich erzeugt es ein virtuelles Laufwerk, in dem der Inhalt des Ordners entschlüsselt zu sehen ist.

Neu ist, dass der Inhalt des verschlüsselten Ordners nun nicht mehr direkt im Wurzelverzeichnis des virtuellen Laufwerks auftaucht, sondern in einem Ordner darin. Falls man mehrere Ordner verschlüsselt, bindet Boxcryptor nicht mehr für jeden ein separates virtuelles Laufwerk ein. Stattdessen tauchen sie als weitere Ordner im Wurzelverzeichnis des nun einzigen virtuellen Laufwerks auf. Zudem muss die Verschlüsselung per Kontextmenü ausdrücklich aktiviert werden. Wird sie für einen Ordner aktiviert, wird der komplette Inhalt verschlüsselt. Auf diese Weise kann das virtuelle Laufwerk nun sowohl verschlüsselte als auch unverschlüsselte Dateien enthalten. Im Windows-Explorer erscheinen die Namen verschlüsselter Dateien und Ordner in der gleichen grünen Farbe wie EFS-verschlüsselte Dateien.

Neu ist die Option, einen Online-Account bei Boxcryptor zu erstellen. Dann wird der Schlüssel auf einem Server beim Anbieter gespeichert. Wer das nicht möchte, kann die Software mit einem Offline-Account nutzen, bei dem der Schlüssel auf dem eigenen PC bleibt (und man sich selbst um ein Backup davon kümmern muss).

Weitere Neuerungen sollen vor allem Gruppen helfen. Dateien lassen sich nun so verschlüsseln, dass ausgewählte andere Personen sie mit ihrem privaten Schlüssel öffnen können. Man muss also den eigenen Schlüssel nicht mehr herausrücken, damit jemand anderes die Datei lesen kann. Mehrere Personen lassen sich zu Gruppen zusammenfassen. Voraussetzung für jeden Beteiligten ist ein Boxcryptor-Account. Wer diese Funktionen nutzen möchte, zahlt jährlich 36 Euro pro Jahr für den privaten Einsatz und 72 Euro für den Einsatz im Unternehmen. Zusätzlich lassen sich dann auch die Datei- und Ordnernamen verschlüsseln.

Für die Installation unter Windows 7 ist das .NET-Framework 4.0 erforderlich. Das Setup-Programm verweist auf die Download-Seite, falls es fehlt. Für Mac OS X und Windows RT ist die neue Version 2.0 noch nicht verfügbar.

Die neue und die alte Boxcryptor-Version können gleichzeitig laufen. Sie sind zueinander inkompatibel, für das Übertragen der Daten wird der Boxcryptor Importer mitgeliefert.

Die alte Version wird als Boxcryptor Classic weiterhin zu den alten Bedingungen angeboten, es gibt also weiterhin die kostenlose Version sowie die kostenpflichtige, die mehrere Ordner sowie die Datei- und Ordnernamen verschlüsseln kann. Für die ist weiterhin nur eine einmalige Zahlung fällig, 35 Euro für den privaten Einsatz, 80 Euro für den kommerziellen (statt bisher 70). Geschäftsführer Robert Freudenreich bestätigte gegenüber heise online, dass Boxcryptor Classic dauerhaft weiter angeboten wird.

Siehe dazu auch:

(axv)