Wikipedia-Gründer erwartet große Umbrüche im Internet

Mit Hilfe moderner Technik werden in Zukunft immer mehr Menschen ihre Stimme erheben, glaubt Jimmy Wales. Im Interview mit dem "Zeit-Magazin" schildert er auch seine Ideen zur Bildung und zum medizinischen Fortschritt.

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"In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird die nächste Milliarde ans Internet andocken: Menschen aus Indien, China, Südamerika und Afrika. Immer mehr werden weltweit ihre Stimme erheben." Davon geht Jimmy Wales aus, der Mitbegründer der Online-Enzyklopädie Wikipedia. "Je rasanter der digitale Fortschritt, umso schwieriger wird es, Zensur im Internet auszuüben. Das werden auch autoritäre Regime wie in China merken." Laut einem Interview mit dem morgen in der Wochenzeitung Die Zeit erscheinenden Zeit-Magazin erwartet Wales auch, dass die Preise für Kommunikation weiter sinken und viele Menschen öfter ein Handy in der Hand halten werden als eine warme Mahlzeit.

Wales glaubt auch, dass die Bildung revolutioniert würde. Junge Menschen werden die Welt zunehmend selbst entdecken und dabei ihren eigenen Interessen folgen. Die Sprachlabore seien Schnee von gestern. Wales glaubt, dass die Menschen in spätestens 20 Jahren mit Hilfe moderner Computerprogramme jede Sprache rasend schnell lernen können. Prüfungen werde es immer geben, aber die Lehre an den Universitäten werde sich wandeln. Professoren werden zu Mentoren, die die Entwicklung ihrer Studenten begleiten. Neue Technik werde auch die Medizin weiter verändern. Dabei stellt sich Wales beispielsweise einen Chip vor, der implantiert wird, um alle möglichen Warnsignale direkt weiterzugeben. (anw)