Bericht: Pioneer stellt keine Plasmadisplays mehr her [Update]

Das Unternehmen, das zu den Technologieführern im Plasmabereich gehört, will laut Branchenexperten künftig Matsushita-Displays in seinen Fernsehern verbauen.

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Von
  • Nico Jurran

Der finanziell angeschlagene Unterhaltungselektronik-Konzern Pioneer will künftig selbst keine Plasmadisplays mehr fertigen. Das berichtet die Financial Times Deutschland. Angeblich will das Unternehmen die Panels für seine Fernseher in Zukunft vom Konkurrenten Matsushita (besser bekannt unter dem Markennamen Panasonic) beziehen. Diese Nachricht überrascht, gehört Pioneer doch zu den Plasma-Technologieführern.

Erst im Januar hat Pioneer auf der CES in Las Vegas ultraflache TV-Prototypen vorgestellt, die mit einer beeindruckenden Schwarzdarstellung aufwarten. Auf der CES hieß es von Seiten Pioneers, dass man die Plasmatechnik von Grund auf neu entwickelt habe. Doch nun scheint sich zu bewahrheiten, was Experten damals schon vermuteten: Pioneer hat zwar viel Plasma-Know-how, es ist für das Unternehmen aber offenbar sehr schwierig, die Panels auch wirtschaftlich herzustellen. Hinzu kommt noch die prekäre finanzielle Situation des Unternehmens: Die Japaner erwarten erneut Verluste – und würden damit im vierten Jahr in Folge rote Zahlen schreiben.

Update:

Der bei Pioneers deutscher Niederlassung für diesen Geschäftsbereich verantwortliche Produktmanager, Jürgen Timm, warnt angesichts der Berichte vor einer Fehlinterpretation einer Pressemitteilung zur Restrukturierung des Geschäftsbereichs "Display Business". So stellte Timm im Xing-Forum "HD-Discs - Blu-ray Disc und HD DVD" in einer Stellungnahme klar, dass Pioneer das Plasma-TV-Geschäft unverändert fortführe. "Pioneer wird jetzt und in Zukunft weiterhin höchste KURO Plasma-TV Qualität zur Verfügung stellen und in eigenen Fabriken bauen; lediglich das Bauteil des Panels wird ausgegliedert und zukünftig von einem Fremdlieferanten angeliefert", erklärt der Produktmanager.

Die 9. Generation KURO Flatscreen-TV (Plasma-TV) will Pioneer laut Timm im kommenden Fiskaljahr 2008/2009 (beginnend am 01.04.2008) noch unter Eigenregie in den eigenen Fabriken hergestellen. Erst ab dem darauf folgenden Geschäftsjahr (Geschäftsjahr 2009/2010) soll die eigene Herstellung von Plasma-Display-Panels eingestellt und stattdessen auf OEM-Produkte und Bauteile zurückgegriffen werden. Die Herstellung beim OEM-Partner erfolgt dann zukünftig nach strengen Vorgaben seitens und mithilfe der patentierten Technologie von Pioneer. Diesbezügliche Gespäche mit möglichen OEM-Partnern würden derzeit geführt.

Auch das "etablierte Premium-Konzept mit qualifizierten Fachhändlern" wird laut Timm fortgeführt und soll mit Ergänzungen der Produktlinie zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. So will Pioneer künftig neben Plasma-Fernsehern auch LCD-TVs mit kleineren Bildschirm-Diagonalen sowie hochwertige Front-Projektoren für den gehobenen Heimkino-Bereich anbieten. (nij/c't) /

(jkj)