Bundesdatenschützer warnt vor Online-Patientenakten

In Deutschland seien Gesundheitsdaten strikt geschützt, doch weltweit gebe es einen derartigen Schutz nicht, meint Peter Schaar. Daher warnt er vor ausländischen Dienstleistern.

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Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar sieht Risiken bei Internet-Gesundheitsakten, die von ausländischen Unternehmen angeboten werden. In einer Mittelung fragt Schaar danach, wie ein Missbrauch der Daten ausgeschlossen werden könne, wenn Unternehmen damit argumentieren, die Web-Patientenakte sei für Ärzte jederzeit verfügbar, zum Beispiel um bei einem Unfall zeit- und ortsunabhängig auf die erforderlichen medizinischen Daten zugreifen zu können. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis diese Angebote auch in Deutschland verfügbar sind.

Zu den kommerziellen Unternehmen, die Online-Patientenakten anbieten, gehören Google und Microsoft. Google startete mit seinem Dienst "Health" im Mai dieses Jahres, Microsoft testet seit Oktober 2007 sein webbasierts Angebot HealthVault. Gegen die Möglichkeit einer kommerziellen Weiterverwendung wandte sich im März bereits die Bundesärztekammer. Schaar betont nun, "Gesundheitsdaten werden bei uns besonders geschützt. Ihre Verwendung ist gesetzlich strikt geregelt", erläutert Schaar. Jede Nutzung für andere Zwecke sei ausgeschlossen. Wer dagegen verstößt, mache sich strafbar. "Selbst Strafverfolgungsbehörden dürfen die Daten bei Ärzten nicht beschlagnahmen. Weltweit gibt es einen derartigen Schutz aber nicht." (anw)