Flacher, schneller, besser: Das neue OS X

Die nächste Version von OS X ist nahezu fertig. Entwickler können bereits heute einen ersten Blick darauf werfen. Zu kaufen ist sie aber erst ab Herbst.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 305 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Markus Stöbe

Version 10.9 von OS X trägt den Codenamen Mavericks. Die wichtigsten Veränderungen im Vergleich zu Mountain Lion zeigte Craig Federighi heute während der Eröffnungsveranstaltung der WWDC. Hauptaugenmerk dieser Version lag laut seiner Präsentation auf dem Energieverbrauch und neuen Funktionen.

Unter anderem bieten Finder-Fenster Tabs, die damit – so wie aktuelle Web-Browser – mehrere Verzeichnisse gleichzeitig in Karteikarten anzeigen können. Zusätzlich kann man nun Tags für Dateien vergeben. Die vereinfachen später die Sortierung und Suche nach Dateien. Extra dafür bekommen Finder-Fenster eine neue Sektion in der Seitenleiste, die vergebene Merkmale listet. Außerdem kann man Tags auch im Suchfeld des Finderfensters eingeben.

Die Maps-App kennt man schon von iOS, jetzt kann man auch am Mac in Apples Kartenmaterial stöbern. Geplante Routen wandern per Knopfdruck aufs iPhone.

(Bild: Engadget)

Auch unter der Haube kamen etliche neue Funktion hinzu wie Komprimierung des Speicherinhalts, die statt der Auslagerung auf die Festplatte für ausreichend freien Speicher sorgen soll. Eine Art Ruhezustand für Apps friert unbenötigte Apps im Hintergrund ein, was die CPU-Belastung um bis zu 72 Prozent reduzieren soll. Frederighi demonstrierte das eindrucksvoll mit Safari und iTunes.

Viele kleinere Änderungen erleichtern den Alltag: Der Finder zeigt auf Wunsch iOS-Push-Notifications an, Anwendungen aktualisieren sich im Hintergrund und auf Tweets, Facebook-Nachrichten oder Mails kann man direkt in der Mitteilungszentrale antworten.

Mit der iCloud Keychain kommt eine Funktion zurück, die beim Transfer von Mobile Me zur iCloud verschwand: Der Abgleich des eigenen Schlüsselbunds über Apples Cloud-Server – geschützt mit 256-Bit-AES-Verschlüsselung. Anders als vorher kann die neue Fassung aber auch Passwörter generieren und sie automatisch in Formulare eintragen.

Die Ansteuerung für mehrere Monitore wurde überarbeitet: Unter anderem lassen sich Menüs, das Dock und Spaces auf unterschiedlichen Monitoren anordnen. Auf jedem Bildschirm kann eine andere App im Vollbildmodus laufen und Dokumente können so beispielsweise zwischen Vollbild-Anwendungen per Drag & Drop kopiert werden. Zusätzliche Bildschirme lassen sich auch via Airplay anbinden, etwa ein an ein Apple TV angeschlossener Großbildschirm.

Das im Vorfeld für iOS orakelte flache Interface-Design zeigt sich auch auf dem Mac: Die neue Kalender-Anwendung kommt ohne falsches Leder und hilft beim Ausfüllen von Einträgen. So schlägt die Anwendung etwa automatisch Restaurants vor, wenn man einen Termin mit dem Titel "Mittagessen" einträgt.

Wie gewohnt bekommen Entwickler schon heute eine Preview der neuen OS-X-Fassung. Alle anderen Anwender müssen sich noch bis zum Herbst gedulden.

(Bild: Engadget)

Neu hinzugekommen ist eine Desktop-Fassung der Maps-Anwendung, die man bereits von iOS kennt, inklusive der Flyover getauften 3D-Ansicht und Nutzerbewertungen. Auch die Navigationsfunktionen sind mit an Bord. Mit nur einem Klick soll man eine am Mac geplante Route auf sein iPhone übertragen können.

Ebenfalls neu ist iBooks auf dem Mac. Damit sind alle Bücher, die auf den eigenen iOS-Geräten vorhanden sind, auch am Desktop lesbar. Die App zeigt im Standardmodus eine Doppelseite im Fenster an und versteht sich auch auf die mit iBooks Author kreierten interaktiven Lehrbücher. Während des Lesens angelegte Notizen kann man später als Lernkarten benutzen.

Für Entwickler gibt es direkt im Anschluss an die Keynote eine erste Vorabversion zum Download. Alle anderen Anwender müssen sich noch bis zum Herbst gedulden. Dann soll die neue Version im App Store verfügbar sein. Der Preis steht noch nicht fest.

Mac & i berichtet während der Eröffnungsveranstaltung live von der WWDC. (mst)