E3: Xbox One spart Asien aus, PS4 Regionalcode-frei

Microsoft konzentriert sich beim Start der Xbox One auf Amerika und Europa. Sony gibt sich derweil international, versteckt aber auch einige Zusatzkosten im Kleingedruckten.

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Sonys Rechnung ging auf: Während sich Microsoft mit Kinect verzettelt, räumen die Japaner mit einem deutlich niedrigeren Preis für die PS4 ab.

(Bild: Sony)

Nachdem Microsoft schon angeschlagen war und während seiner E3-Präsentation jedweden Bezug von Spielen zur Kinect-Kamera vermied, machte Sony in drei Schlägen kurzen Prozess mit seinem Konkurrenten: Kein Online-Zwang, keine Einschränkungen bei der Weitergabe von Spiele-Discs. Der Knockout kam mit dem Preis: 100 Euro soll die PS4 weniger kosten als die Xbox One. Dabei ist ihre Festplatte ebenfalls 500 GByte groß, der PS4-Grafikchip auf dem Papier sogar um 50 Prozent schneller. Was der PS4 fehlt, ist eine 3D-Kamera wie die Kinect; Sony will sie separat anbieten.

Allerdings hatte Microsoft keine Spiele gezeigt, die abgesehen von einigen Sprachkommandos von der Kamera profitieren. Sie gaben Spielern keinen Grund, hundert Euro mehr für eine Kamera auszugeben, die ihnen keine spielerischen Vorteile verschafft. Um es mit einem Fußballspiel zu vergleichen: Microsoft hat bereits im Hinspiel eine saftige Niederlage einstecken müssen und ließ im Rückspiel seinen teuren Stürmer-Star auf der Bank – kein Wunder, dass es ausging wie bei Bayern gegen Barcelona.

Doch es ist nicht alles rosa bei Sony: So werden PS4-Spieler ein Plus-Abo für derzeit 50 Euro pro Jahr abschließen müssen, wenn sie online spielen wollen. Microsoft verlangt eine solche Gebühr bereits seit der Xbox 360.

Spannend wird die Frage, wie groß die Stückzahlen sind, die Microsoft und Sony zu Weihnachten produzieren können. Microsoft will die Xbox One im November in 21 Ländern ausliefern, Japan und der Rest von Asien sind nicht mit dabei. Die produzierten Chargen werden auf Amerika, Australien und Europa aufgeteilt. Sony hat noch keine Länder und keinen Auslieferungsmonat genannt, wird es sich aber kaum leisten können, sein Heimatland zu übergehen. Laut Shuhei Yoshida will Sony die Spiele-Discs mit keinem Regionalcode schützen.

Auch wenn Microsoft für die Xbox One einhundert Euro mehr verlangt, werden sie wohl zu Weihnachten ihre Lager leer verkaufen (wenn auch die Schlangen nicht ganz so lang werden wie bei der PS4). Die Frage ist, wie reagieren sie im kommenden Jahr und wann werden sie den Preis senken, wenn die anfängliche Nachfrage nachlässt. (hag)