30 Jahre CGI

Eine der ältesten Fachkonferenzen für Computergrafik feiert ihr diesjähriges Jubiläum in Hannover.

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Von
  • Olaf Göllner

Demonstration der Hollow-Face-Illusion (Tiefenumkehr) mit 3D-Drucker.

Die Fachkonferenz Computer Graphics International (CGI) stellt jedes Jahr aktuelle Forschungen im Bereich der digitalen Bildverarbeitung, Rendering und virtueller Realität aus der akademischen Welt vor. Dieses Jahr ist sie zum zweiten Mal zu Gast in Hannover und feiert ihr dreißigjähriges Bestehen. Bis Freitag werden die Forscher ihre Arbeiten und Ergebnisse vorstellen.

Zur Eröffnung gab Professor Daniel Thalmann eine Übersicht über die Innovationen und Schwerpunkte der CGI seit Beginn der ersten Konferenz im Jahr 1983. Thalmann ist ein früher Pionier der Gestaltung virtueller Welten und Gründungsmitglied der Konferenz.

Was wie ein Kinobesuch aussieht, ist ein Beitrag zum augenfreundlichen Stereorendering mit besserer Tiefenschärfe.

In der Anfangszeit konzentrierte sich die Forschung auf die Entwicklung von Beschreibungssprachen und Methoden, die virtuelle Welten überhaupt erst möglich machen. Hierbei demonstrierte Thalmann unter anderem die beiden Animationsfilme "Dreamflight" (1983) und "Rendezvous à Montreal" (1987) aus den Kindertagen der Computergrafik. In seiner Präsentation zeigte er eindrucksvoll, wie stark die Rechenleistung und besonders die Komplexität der Computergrafik in den vergangenen Jahrzehnten vorangeschritten ist. In den frühen neunziger Jahren dauerte die Berechnung von Rendersequenzen oft mehrere Tage.

Inzwischen widmet sich die Konferenz verstärkt der virtuellen Realität. Besonders Techniken zur Verbesserung der Interaktion stehen dabei im Vordergrund. So nahm ein Vortrag über Wearables auf der CGI 2008 bereits viel von der Technik der aktuellen Google Glass vorweg.

Auch Algorithmen zum verbesserten Rendering von Comic-Figuren werden vorgestellt und diskutiert.

Das Team von Professor Wolter forscht im Bereich virtueller Textilien und stellte Arbeiten dazu bereits auf der CGI 2000 vor. Die als Computerdaten vorliegenden Stoffe sind mittels spezieller Hardware auch in der Realität fühlbar. Professor Wolter vom Fachbereich Grafische Datenverarbeitung der Leibniz Universität Hannover ist Organisator der diesjährigen Konferenz. Zum Abschluss der Konferenz wird es am Freitag um 15:30 Uhr eine Diskussion über die zukünftigen Schwerpunkte der Computergrafik geben. (ogo)