Mehr Notebooks als Desktop-PCs verkauft

Im dritten Quartal 2007 überholen die Notebooks erstmals EMEA-weit (Europa, naher Osten, Afrika) die Desktop-PCs. Spitzenreiter bleibt HP, Acer überholt Dell.

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Im Privatkundensegment werden in vielen Ländern schon länger mehr Notebooks als Desktop-PCs verkauft, doch im dritten Quartal 2007 haben die Notebooks die Desktop-PCs erstmals auch unter Einbeziehung der beruflich genutzten Geräte überholt, und das sogar im gesamten EMEA-Bereich (Europa, naher Osten, Afrika), wie aus Zahlen des Marktforschungsinstitut IDC hervorgeht. Demnach wurden 11,2 Millionen Notebooks und 10,7 Millionen Desktop-PCs verkauft, insgesamt 21,7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Dabei entfallen nur 2,5 Prozent des Wachstums auf die Desktop-PCs, hingegen legen die Notebooks um 48 Prozent zu.

Im gewerblichen Umfeld kommen allerdings weiterhin mehr Desktop-PCs (fast 7 Millionen) als Notebooks (unter 6 Millionen) zum Einsatz, nur bei den Consumer-Geräten liegen die Notebooks (5,5 Millionen) deutlich vor den stationären Rechnern (knapp unter vier Millionen).

Marktführer bleibt mit großem Abstand weiterhin HP mit rund 4,3 Millionen Geräten. Acer legte um mehr als 50 Prozent zu und hat mit 3,1 Millionen Geräten Dell (2,4 Millionen) nun deutlich überholt; im Vorjahresquartal lagen beide fast gleichauf. Acers Übernahme von Gateway dürfte dabei keine große Rolle gespielt haben, weil Gateway in EMEA kaum vertreten war. Eher dürfte sich der geplante Kauf von Packard Bell durch Gateway bemerkbar machen. Ob Dells Lieferschwierigkeiten in den Zahlen zum dritten Quartal schon sichtbar sind oder ob überhaupt so viele Modellvarianten betroffen sind, dass die EMEA-Zahlen beeinflusst sind, ist unklar. Das größte Wachstum von 70 Prozent verzeichnet Asus und liegt mit 0,8 Millionen Geräten nun knapp hinter Lenovo auf Platz sieben. Apple, in den USA gerade auf Platz drei gestiegen, landet EMEA-weit mit einem Wachstum von nur wenigen Prozentpunkten über dem des Gesamtmarkts auf Platz neun.

Der größte Markt im EMEA-Bereich bleibt weiterhin Westeuropa, fast zwei Drittel der Notebooks werden hier abgesetzt. Alleine in Großbritannien (dem größten nationalen Markt dieser Region) wurden im dritten Quartal fast drei Millionen Notebooks verkauft, ungefähr genauso viel wie in Afrika und dem nahen Osten zusammen. Das höchste Wachstum mit fast 30 Prozent findet in Osteuropa statt, so gehört Russland mit rund 2,5 Millionen Geräten zusammen mit Deutschland und Frankreich zu den nach Großbritannien größten Märkten. Danach folgen Spanien und Italien mit etwa 1 Million, dann Polen, die Niederlande, die Türkei und die Ukraine mit ungefähr 0,7 Millionen Geräten.

  Stück
Q3/07
Marktanteil Stück
Q3/06
Veränderung
Hewlett-Packard 4,3 20 % 3,2 36 %
Acer 3,1 14 % 2 54 %
Dell 2,4 11 % 2 16 %
Fujitsu Siemens 1,3 6,2 % 1,2 16 %
Toshiba 1,1 5,2 % 0,86 34 %
Lenovo 0,84 3,9 % 0,73 15 %
Asus 0,79 3,6 % 0,46 72 %
Packard Bell 0,48 2,2 % 0,54 -12 %
Apple 0,44 2 % 0,36 25 %
Sony 0,34 1,5 % 0,24 38 %
andere 6,6 30 % 6,3 5 %
Gesamtmarkt 21,8   17,9 21,7%
Stückzahlen in Millionen; Quelle: IDC, 2007
(jow)