E3: Schleichende Diebe und geisterhafte Detektive

Square Enix setzt nach dem Erfolg der jüngsten Deus-Ex-Umsetzung mit "Thief" und "Murdered" weiter auf düstere Schleichspiele. Spieler müssen ihren eigenen Tod untersuchen oder als Meisterdieb Garret durch die Nacht schleichen.

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Von
  • Roland Austinat

In "Thief" (PC, PS4, XB1) belebt Square Enix im kommenden Jahr den Vorreiter der Schleichspiele wieder.

(Bild: Square Enix)

Square Enix präsentiert auf der Spielemesse E3 in Los Angeles zwei neue, atmosphärisch dichte Spiele, in denen Spieler vorsichtig schleichen und gut kombinieren müssen. So arbeitet das Eidos-Studio in Montréal nach Deus Ex nun am zweiten Reboot einer großen Spieleserie: Thief. Der erste Teil der Serie erschien unter dem Namen Dark Project vor 15 Jahren und begründete das Genre der modernen Schleichspiele. Als Dieb Garrett muss der Spieler sich auch im neuesten Teil nicht mit brachialer Gewalt durch die Spielwelt bewegen, sondern aus der Deckung heraus Gegner abservieren und Schätze einheimsen.

Wie gehabt zeigt ein heller beziehungsweise dunkler Punkt auf dem Bildschirm an, ob Garrett sich unentdeckt durch die Schatten bewegt oder im Licht von feindlichen Wachen erspäht werden kann. Mit Wasserpfeilen löscht der Dieb Straßenlaternen, um sich anschließend lautlos auf eine Wache fallen zu lassen und sie auszuschalten. Leere Flaschen und andere Wurfgeschosse lenken Patrouillen genauso ab wie ein Feuerpfeil, der eine Öllache in Brand setzt. Seine Fokus-Spezialfähigkeit erleichtert ihm den Weg ebenfalls: Garrett sieht wertvolle Gegenstände an Feinden und in der Umgebung, entdeckt gegnerische Fußspuren oder knackt Schlösser. Sollte sich ein Nahkampf einmal nicht vermeiden lassen, kann er die Zeit verlangsamen.

In der E3-Präsentation stibitzt Garrett dem Baron ein gut gesichertes Schmuckstück und muss anschließend durch die Kanalisation und einen brennenden Stadtteil fliehen. Eidos Montréal geht mit der Wiedergeburt des Meisterdiebes kein Risiko ein: Die Entwickler behalten das alte Spielprinzip bei und verbessern Grafik und Atmosphäre. Mit der Fokus-Fähigkeit, heben sie es behutsam auf den aktuellen Stand anderer Action-Adventure-Titel wie Batman oder Dishonored. Fans müssen sich allerdings noch eine ganze Weile gedulden: Thief soll erst im Herbst 2014 für Windows-PCs, PS4 und XB1 erscheinen.

In Murdered (für PC, PS3, 360) untersucht der Spieler als Geist seinen eigenen Mord.

(Bild: Square Enix)

Eine echte Überraschung gelang Airtight Games mit Murdered: Soul Suspect. Im Krimi-Action-Adventure, das im berühmt-berüchtigten US-Städtchen Salem spielt, muss Polizist Ronan O'Connor einen ganz besonderen Mord aufklären: seinen eigenen. Allerdings ist das leichter gesagt als getan, denn als Geist kann O'Connor sich nicht verständlich machen, nichts berühren oder in die Hand nehmen.

Aus Angst vor bösen Geistern haben die Bewohner Salems ihren Häusern zu allem Unglück einen Schutzsegen verpasst: So bleibt O'Connor nur die Hoffnung, dass jemand eine Haustür öffnet und er geschwind hinterher huschen kann. Ganz hilflos ist der tote Cop nicht: Er kann von Menschen Besitz ergreifen und so mit ihren Augen und Ohren sehen und hören. Er liest beispielsweise das Notizbuch eines Kollegen oder belauscht zwei andere Polizisten, um etwas über den Tathergang zu erfahren. Außerdem kann er die Gedanken einer Person lesen.

Obwohl Murdered für die aktuelle Konsolen-Generation sowie PCs entwickelt wird und Anfang 2014 erscheinen soll, sieht es besser aus als so manch anderer Next-Gen-Titel. Geisterhafte Graffiti-Zeichnungen, seltsame Kreaturen und schemenhafte Monster und der Mix aus Spurensuche und Schockmomenten machen es zu einem der seltenen Höhepunkte der E3. (hag)