Big Brother gegen Little Fan-Sites

RTL II und TV-Produzent Endemol lehren Betreiber von Big-Brother-Fanseiten mit Abmahnungen das Fürchten.

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Was unzählige Marktstudien schon lange prophezeien, wird nun Wirklichkeit: Die Industrie entdeckt das Internet und nutzt es ausgiebig für ihre Zwecke. Das gesteigerte Internet-Engagement zeigt unter anderem das derzeit grassierende Abmahn-Fieber gegen Web-Sites, das immer mehr namhafte Firmen befällt. Neuestes Mitglied im Club der Abmahner ist der TV-Produzent Endemol, der derzeit gegen einige inoffizielle Fan-Homepages der Container-Soap Big Brother vorgeht. In diesem Fall trifft es die Betreiber der Sites besonders hart. In Big-Brother-Fankreisen ist von bis zu 10.000 Mark Anwaltskosten die Rede, die die Markenverletzer für ihre persönliche Abmahnung berappen müssen.

Thomas Aigner von der Medienagentur AME, die für die offizielle Soap-Hompage verantwortlich ist, hingegen betont, dass Endemol und RTL II nur gegen Sites mit unerlaubten pornographischen Links oder kommerziellen Interessen kämpfen. Sechs Abmahnungen seien bereits verschickt worden. "Wir werden nicht gegen klassische Fan-Seiten vorgehen", sagte Aigner.

In Internetforen liest sich das anders. Hier wird kräftig Stimmung gegen den TV-Produzenten gemacht. Es seien sehr wohl nicht-kommerzielle Fan-Pages abgemahnt worden, wirft die Big-Brother-Gemeinde dem Unternehmen vor. Offensichtlich haben sich Endemol und RTL II aber in der Vergangenheit auch schon friedlich mit einigen Homepage-Betreibern geeinigt. Diese wurden lediglich aufgefordert, sich mit der Presseabteilung abzustimmen, bevor sie Bilder veröffentlichen. (atr)