Ballongestützter Internetzugang von Google

Um auch abgelegenen Gegenden Zugang zum Internet zu verschaffen, erprobt in Google seinem Projekt "Loon" Internetverbindungen per Spezialballon.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Boi Feddern

Neues aus der X-Abteilung von Google: Um Internetverbindungen auch in entlegene Landstriche zu transportieren, setzen die Entwicklungslabors des Internetkonzerns auf hochfliegende Spezialballons. Sie sollen rund 20 Kilometer über der Erdoberfläche schweben und von dort die Menschen mit Internet versorgen. Project Loon soll Datenraten wie in 3G-Mobilfunknetzen ermöglichen und ist diese Woche erfolgreich in Neuseeland in die Testphase gegangen.

Dabei ließ Google in der Nähe des Lake Takapo auf der Südinsel Neuseelands 30 Ballons aufsteigen. Diese wurden in Kooperation mit der Firma Raven Aerostar entwickelt, die unter anderem Wetterballone für die NASA fertigt und auch den Ballon für den Stratosphärensprung des Österreichers Felix Baumgartner baute.

Sie beziehen Energie aus Solarmodulen, sind manövrierfähig und bilden, indem sie untereinander kommunizieren, ein Netzwerk in der Luft. Die Internet-Daten werden per Funk über Bodenstationen von und zu den Ballons übertragen. Welche Frequenzen Google dafür nutzt, ist nicht bekannt. 50 Tester in der Region hätten spezielle Antennen erhalten, um sich mit dem ballongestützten Internet zu verbinden.

Laut dem US-Magazin Wired liefen die ersten Tests bereits erfolgreich. Google räumt ein, dass sich die Technik noch tief im Experimentierstadium befindet, ist aber überzeugt davon, dass sich die Technik in Zukunft gewinnbringend einsetzen lässt. Die Entwicklungslabors halten künftig einen Ring von Ballons für möglich, die von stratosphärischen Winden getrieben den Erdball umrunden. Zur Umsetzung des Projekts suche man jetzt nach Partnern. Eine Google+-Seite informiert laufend über seinen Fortschritt. (boi)