Extreme Networks soll Open-Source-Lizenz GPL verletzt haben
Netzwerk-Switches des amerikanischen Netzwerkausrüsters sollen das Universalwerkzeug Busybox enthalten, ohne dass Extreme Networks die Quellen zum Download bereithält oder ausreichend auf die GPL hinweist.
Die Entwickler des häufig bei Embedded-Linux-Systemen eingesetzten Universalwerkzeugs Busybox haben über das Software Freedom Law Center (SFLC) erneut Klage erhoben: Diesmal soll der amerikanische Netzwerkausrüster Extreme Networks die GPL mit verschiedenen Produkten und Firmwares verletzen, wobei das Unternehmen weder die Quellen von Busybox zum Download anbiete, noch die Käufer ausreichend über die GPL informiere. Das SFLC habe versucht, sich außergerichtlich mit Extreme Networks zu einigen, man sei dort aber nur auf taube Ohren gestoßen.
Die Klage ist merkwürdig unbestimmt, normalerweise untermauern die Anwälte des SFLC ihre Vorwürfe in der Klageschrift mit konkreten Gerätebezeichnungen und -revisionen. Diesmal erwähnen sie jedoch nur in einem Nebensatz, dass es sich wohl unter anderem um die Managed Network Switches der Summit-X450-Familie von Extreme Networks handeln soll.
Extreme Networks ist nicht das erste Großunternehmen, das juristischen Ärger mit den Busybox-Entwicklern bekommt. Auch den US-Telekommunikationsriesen Verizon verklagten die SFLC-Anwälte im Auftrag der Entwickler, weil Verizon einen WLAN-Router von Actiontec verkaufte, ohne ausreichend auf die GPL hinzuweisen oder die Quellen der von Verizon zum Download angebotenen Firmware-Updates ebenfalls zu veröffentlichen. Wie bislang alle verklagten Firmen einigte sich Verizon nach Klageerhebung außergerichtlich mit den BusyBox-Entwicklern gegen Zahlung einer Entschädigung in ungenannter Höhe und verpflichtete sich, einen "Open Source Compliance Officer" zu benennen, der künftig über die Einhaltung der GPL im Unternehmen wacht. (mid)