Saudi-Arabien droht WhatsApp und Skype mit Blockade

Weil WhatsApp und Skype keine lokalen Server installieren wollen, droht ihnen in Saudi-Arabien eine Blockade. Das Königreich will den Datenverkehr kontrollieren können und hat Viber deswegen bereits den Saft abgedreht.

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Saudi-Arabien droht damit, WhatsApp und Skype noch vor Beginn des Ramadan am 9. Juli zu blockieren, sollten die Dienste keinen Server in dem Königreich einrichten. Ohne diesen könnten die lokalen Regulierer den Datenverkehr nicht kontrollieren, berichtet Arab News. Die VoIP-Software Viber sei bereits blockiert worden, weil in Verhandlungen keine Einigung zustande gekommen war. Weil WhatsApp ebenfalls nicht kooperiere, sei eine Blockade vor dem 9. Juli "sehr wahrscheinlich", so der zuständige Kommissar.

Laut dem Bericht gibt es bereits seit März Gespräche zwischen Vertretern der Kommunikationsdienste und Saudi-Arabien, die aber ergebnislos blieben. Nach Beginn der Blockade arbeitet der Viber-Geschäftsführer demnach aber daran, diese zu beenden. Unterdessen erinnert bei Arab News eine Nutzerin daran, dass die kritisierten Dienste sowohl privat als auch geschäftlich genutzt werden: "Wie sollen wir denn global kommunizieren? Sollen wir zurück zu SMS und E-Mails?"

Im August 2010 konnte Blackberry (damals noch Research in Motion) eine ähnliche Sperre im letzten Moment abwenden. Dafür hatte das kanadische Unternehmen eingewilligt, eigene Server in Saudi-Arabien zu installieren. Damit können die Behörden in dem Land auf den Datenfluss der Blackberry-Nutzer zugreifen, wenn dies im Rahmen der Terrorabwehr oder -bekämpfung nötig ist. (mho)