ISC'13: Intels nächster Xeon Phi für Standalone-Betrieb

Der Prozessorhersteller stellt neue Xeon-Phi-Versionen mit mehr und weniger Kernen vor und gibt einen interessanten Ausblick auf den Nachfolge-Chip Knights Landing.

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Von
  • Andreas Stiller

Rajeeb Hazra nutzte die ISC zur Vorstellung neuer Xeon-Phi-Versionen und zu einem Ausblick auf Knights Landing

Die Preisspanne bei den Xeon-Phi-Versionen ist groß, liegt zwischen 1695 und 4129 US-Dollar

(Bild:  Intel)

Intels General Manager der Technical Computing Group, Rajeeb Hazra, hat zur Supercomputing-Konferenz ISC'13 nicht nur ein paar weitere Versionen des aktuellen Xeon Phi (Codename Knights Corner) mit weniger oder mehr Kernen vorgestellt, sondern verriet auch einige Details zur nächsten Version, die den Codenamen Knights Landing trägt. Der in 14-nm-Technik gefertigte Chip soll mit In-Package-Speicher versehen sein – möglicherweise ähnlich wie beim Haswell GT3e mit EDRAM. Er wird aber wohl über wesentlich mehr verfügen als die 128 MByte des Haswell. Über die externe Speicheranbindung hat Hazra noch nichts verraten, DDR4 gilt als heißer Favorit.

Das besondere aber ist, dass der Prozessor sowohl als Coprozessor in PCIExpress-Karten als auch Standalone angeboten werden soll, also selbst booten kann. Vermutlich wechselt Intel dazu zu Atom-artigen Kernen, ähnlich wie der kommende Silvermont. Der dürfte dann auch wieder I/O-Befehle unterstützen, was dank der Kompatibilität zu Standard-86-Software den Standalone-Betrieb vereinfacht. Auch P6-Instruktionen gehören dann zum zeitgemäßen Lieferumfang, vielleicht auch SSE4. Über eine geplante Sockel-Kompatibilität zur x86-Familie hat Intel noch nichts verlauten lassen, das könnte aber Sinn ergeben.

Doch nicht jeder bei Intel dürfte so glücklich über die Entscheidung sein, macht sie doch den Kauf von Hostprozessoren zuweilen überflüssig.

Für die aktuelle Xeon-Phi-Generation hatte Intel bereits beim Lauch die Version 3120 mit (a) und ohne aktive Kühlung (p) mit nur 57 freigeschalteten Kernen bereits angekündigt. Nun sind sie verfügbar. Dank der besseren Ausbeute bei der Herstellung und bestückt mit weniger und langsamerem Speicher sind sie um immerhin 1000 Dollar preiswerter als die aktuelle 5110-Version mit 60 Kernen. Außerdem können sie bei einer weit höheren TDP von 300 Watt mehr Energie verbrauchen. Genau diese preiswerten Xeon-Phi-Versionen wurden offenbar im neuen Supercomputer-Spitzenreiter Tianhe-2 verbaut.

Neben den Billigangeboten hat Intel mit dem 7120 aber auch eine schnellere und mit über 4000 Dollar recht teure Edellösung mit 61 Kernen und 1,24 GHz Takt im Programm. Für spezielle Systeme wie Cray Cascade gibt es zudem den 5110D passiv gekühlt im Dense Formfaktor.
(as)