Videorekorder gehorcht aufs Wort
Der Kampf mit der Programmierung des Videorekorders könnte bald zugunsten des Anwenders entschieden sein.
Der angeblich so aussichtlose Kampf mit der Programmierung des Videorekorders könnte bald zugunsten des Anwenders entschieden sein. Ein Karlsruher Informatiker hat jetzt einen Videorekorder-Prototyp entwickelt, der sich durch natürlichsprachliche Befehle programmieren und bedienen lässt. "Es ist egal, wer spricht und welcher Wortlaut oder welche Satzstellung benutzt wird", sagt der 35-jährige Ivica Rogina. Er tüftelt seit Jahren an der Uni Karlsruhe an Algorithmen für die Sprach-, Handschrift- und Gesichterkennung.
In den vergangenen Monaten haben mehr als 100 Sprecher den Computer trainiert. Das Gerät soll die "Spontansprache" und jeden Gesprächspartner akzeptieren. "Ob man den Rekorder 'aufnehmen' oder 'aufzeichnen' lässt, ist egal", erzählt der Forscher. "Er versteht und führt den Auftrag aus. Man kann ihn auch nach Anfangszeiten, Sendungen, Programmen oder Sparten fragen."
Bis das Gerät im Handel erhältlich sein wird, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Sein Entwickler will ihm noch einige Kinderkrankheiten austreiben und ihn robuster machen. Der Prototyp, dessen Wissensbasis der Duden ist, tut sich noch schwer mit der Aussprache englischer oder französischer Titel. Auch zu derben Dialekt mag das Gerät nicht. Ein munteres bayerisches "host mi" führte bisher noch selten zu der gewünschten Reaktion. (cp)