Beta für Googles JavaScript-Alternative Dart erhältlich
Google macht bei seiner Sprache deutliche Performancefortschritte aus und erweitert den Dart-Editor um wichtige Funktionen.
- Alexander Neumann
Google hat eine Beta-Version für die Skriptsprache Dart veröffentlicht. Die Programmiersprache hatte der Internet-Konzern vor knapp zwei Jahren als JavaScript-Alternative ins Rennen geschickt. Im Gegensatz zu Microsofts TypeScript oder CoffeeScript ist Googles Programmiersprache als Konkurrenz anzusehen, in den sich Entwickler neu einarbeiten müssen, während die anderen beiden JavaScript-Aufsätze sind, die die Skriptsprache um grundsätzliche Eigenschaften erweitern. Es ist zu vermuten, dass Dart 1.0 schon bald auf die Beta-Version folgen könnte.
Die Sprache setzt auf klassische Objektorientierung. JavaScripts prototyporientierte Objekttechnik ersetzt Dart durch Methoden und Konstanten zusammenfassende Interfaces sowie Klassen, die diese Interfaces implementieren. Dart-Programme können nativ in einer virtuellen Maschine laufen, lassen sich aber auch von einem Compiler nach JavaScript übersetzen.
Laut der Ankündigung zum Beta-Release gibt der Compiler JavaScript-Code aus, der bis zu 3,7-mal kleiner ausfällt als das bei früheren Versionen der Fall war. Außerdem verhält er sich bei Benchmarks angeblich zwischen 8 und 20 Prozent schneller als früher. Die Performance bei nativem Dart-Code mit der Dart VM ist wohl ebenfalls besser geworden. Die neue Version umfasst vollständige SIMD-Beschleunigung (Single Instruction, Multiple Data) und kann Benchmark-Code bis zu 40 Prozent schneller ausführen als frühere Releases.
Größere Überarbeitungen hat es auch beim Dart-Editor gegeben. Dieser enthält eine neu geschriebene Code-Analyse-Engine, die den Code offenbar spürbar schneller übersetzen und Probleme lokalisieren kann. Des Weiteren verfügt er über neue Refactoring-Funktionen und "Quick Fixes". Die automatische Codevervollständigung kann mittlerweile mit CamelCases (Binnenmajuskeln) umgehen. Der neue "pub deploy"-Befehl holt sich schließlich den gesamten Anwendungscode und verpackt ihn in ein Verzeichnis zur einfachen Bereitstellung auf dem Webserver. Mehr Informationen finden Interessierte in den Release Notes.
Siehe dazu auch:
- Frank Müller; Dem Ziel entgegen – ein Jahr JavaScript-Konkurrent Dart; Artikel auf heise Developer
(ane)