VMware verschenkt seinen Hypervisor für virtuelle Maschinen

Mit den Zahlen für das zweite Quartal 2008 kündigte VMware an, dass der bisher zu lizenzierende Hypervisor ESX 3i gratis zu haben ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 89 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Siering

Mit der Bekanntgabe seiner Quartalsbilanz kündigte Virtualisierungsspezialist VMware an, seinen bisher zu lizenzierenden Hypervisor ESX 3i zukünftig zu verschenken. Im September 2007 hatte VMware angekündigt, eine abgespeckte Version seiner Software für virtuelle Maschinen für die direkte Integration in Server herauszubringen, die unter anderem der Management-Funktionen eins echten ESX-Servers beraubt worden ist. Bislang kostet dieses Produkt ohne Support rund 500 US-Dollar. Noch in diesem Monat soll es zum kostenlosen Download bereitstehen, ohne dass es weiterer Funktionen beraubt worden ist.

Wie der neue VMware-CEO Paul Maritz erläuterte, stammt der größte Umsatzanteil aus dem Verkauf der Management-Werkzeuge "Virtual Infrastructure" zur Verwaltung von virtualisierten Systemen. Insofern sei die kostenfreie Abgabe des Hypervisors nur eine logische Konsequenz. Den Entschluss dürfte die Tatsache beschleunigt haben, dass der aktuelle Windows Server 2008 ebenfalls einen Hypervisor mitbringt; wer als Käufer darauf verzichtet, bekommt die Server-Lizenz bei Microsoft rund 30 Dollar günstiger – wohl kaum jemand dürfte davon Gebrauch machen.

Zahlenmäßig steht VMware nicht schlecht da, erfüllte die Erwartungen der Wall Street aber nicht: Der Gewinn je Aktie liegt bei 0,13 US-Dollar, der Nettogewinn bei 52 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 456 Millionen US-Dollar. Das entspricht einer Steigerung um 0,03 US-Dollar pro Aktie und von 54 Prozent beim Umsatz, verglichen mit dem zweiten Quartal 2007. Die Einnahmen aus Lizenzverkäufen stiegen dabei um knapp 40 Prozent, während die für Support, Abos und Service um 85 Prozent zunahmen. Auch gegenüber dem vorangehenden ersten Quartal konnte VMware die Zahlen verbessern. (ps)