RSS-Reader von AOL – und möglicherweise von Facebook
Das Ende des Google Reader naht, und statt Digg oder Facebook liefert nun AOL eine gelungene Alternative zum einst marktbeherrschenden Feedreader.
In weniger als einer Woche knipst Google seinen einst marktbeherrschenden RSS-Dienst Reader aus. Alternativen haben bisher überwiegend kleinere Anbieter in Stellung gebracht, allen voran Feedly. Mit AOL wetteifert nun auch eine Internet-Traditionsmarke um die Nachfolge des Google Reader: Der AOL Reader steht derzeit in der Betaphase.
Trotz Pflicht zur Voranmeldung war es auch ohne AOL-Mailadresse fast umgehend möglich, den Webdienst auszuprobieren. AOL Reader bereitet die Nachrichten auf gefällige Weise in vier unterschiedlichen Ansichten auf. Außer mit den üblichen Ordnern lassen sich Abos auch über Schlagworte kategorisieren. Nur die Übernahme der Kategorien klappte beim OPML-Import noch nicht. Auch an ein API haben die Entwickler gedacht.
Währenddessen schaut die RSS-nutzende Webgemeinde auf zwei andere Online-Größen: Der Social-News-Aggregator Digg rief kurz nach der angekündigten Google-Reader-Einstellung einen Digg Reader aus. [Update]Bisher ist davon für die Mehrheit der Interessenten noch nichts zu sehen, aber am Mittwoch soll Version 1.0 fertig sein.[/Update] Und als Facebook für den 20. Juni Neuheiten anmeldete, glaubten alle zu wissen, dass es um einen RSS-Reader gehen würde – stattdessen kamen Instagram-Videos.
Dennoch ist sich die Fachwelt sicher: Facebook arbeite laut anonymen Quellen schon seit einem Jahr an einem Newsreader, der Flipboard ähnle und sich auch schon mal durch verdächtige API-Daten verraten habe. Aber wann und ob überhaupt Facebook Reader kommt – das scheint noch niemand erfahren zu haben.
Siehe dazu auch:
- AOL Reader im heise Software-Verzeichnis