Windows Home Server verliert vermutlich noch bis Juni Daten

Im Dezember wurde bekannt, dass Microsofts Familienserver Dateien zerstört, wenn man sie direkt über eine Freigabe bearbeitet. Ein Patch für dieses schwerwiegende Problem wird aber wahrscheinlich erst ein halbes Jahr später verfügbar sein.

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Von
  • Oliver Lau

Bei Microsoft trägt der Bug im Windows Home Server nur eine Nummer, für den Nutzer ist der unter dem Knowledge-Base-Eintrag 946676 beschriebene Fehler aber weitaus mehr: die Gefahr, Daten zu verlieren, wenn er mit einem Programm direkt eine per Server-Freigabe bereitgestellte Datei bearbeitet.

Doch statt diesem ernst zu nehmenden, seit Dezember bekannten Fehler schnellstmöglich den Garaus zu machen und einen Patch zu veröffentlichen, übt sich Microsoft darin, die "geringe Zahl betroffener Anwender" zu beschwichtigen. In einem Technet-Blog-Eintrag heißt es, Microsoft habe das eigentliche Problem nun erkannt, die Fehlerbeseitigung genieße höchste Priorität, man mache gute Fortschritte und habe Teilprobleme auch schon gelöst. Allerdings befinde sich der Bug sehr tief im System und es werde noch Wochen dauern, bis die internen Tests abgeschlossen seien. Ein zuverlässig funktionierender Patch werde voraussichtlich erst im Juni bereitstehen.

Solange führt der Fehler das Prinzip eines Dateiservers ad absurdum. Zu den bekannten fraglichen Programmen gehören unter anderem die Microsoft-eigenen Anwendungen Windows Media Player 11, Windows Vista Photo Gallery, Windows Live Photo Gallery, Microsoft Office OneNote 2007/2003 und Outlook 2007 sowie Adobe Photoshop Elements und Lightroom, Apple iTunes, Intuit Quicken und Quickbooks, ACDSee und WinAmp.

Da dieser Fehler nur dann auftritt, wenn zwei oder mehr Festplatten im Server eingebaut sind, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Bug im sogenannten Drive Extender handelt, genauer: der Funktion zum redundanten Speichern von Dateien. Die Backup-Funktion des Servers dürfte nicht betroffen sein. (ola)