Barnes & Noble gibt eigene Nook Tablets auf

Um die Verluste in seiner eBook-Sparte zu reduzieren, stoppt der Buchhändler Barnes & Noble die Produktion seiner Nook-HD-Tablets. In Zukunft will das Unternehmen zusammen mit Drittherstellern Tablets entwickeln.

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Nach einem weiteren verlustreichen Quartal stellt der US-amerikanische Buchhändler Barnes & Noble die Produktion der eigenen Nook-HD-Tablets ein. In Zukunft sollen Tablets mit dem Nook-Logo von anderen Hersteller entwickelt und nur zusammen mit Barnes & Noble vermarktet werden, teilte das Unternehmen mit. Einen ähnlichen Weg geht auch Google mit seiner Nexus-Serie. Von der Entscheidung nicht betroffen sind die einfachen eBook-Reader mit eInk-Display, die möchte Barnes & Noble weiterhin selber entwickeln.

Nook HD+ und Nook HD werden die letzten Tablets direkt von Barnes & Noble sein.

(Bild: Barnes & Nobles)

Im Quartalsbericht nennt der Händler den hart umkämpften Tablet-Markt und die damit verbundenen Risiken als Grund für den Rückzug als Hersteller. Offenbar verkaufen sich die Nook-HD-Tablets trotz niedrigerer Preise schlecht. Das 9-Zoll-Tablet Nook HD+ gab es zuletzt für nur 150 US-Dollar – deutlich weniger als etwa das Kindle Fire HD 8.9 von Amazon. Bis Weihnachten sieht sich Barnes & Noble noch in der Lage seine beiden Tablets anzubieten. Wer die Produktion neuer Nook-Tablets übernimmt ist bislang nicht bekannt. Bisher wurden die Geräte nur in den USA und Großbritannien angeboten.

Im vierten Finanzquartal hat Barnes & Noble mit der Nook-Sparte ein Minus von 176 Millionen US-Dollar eingefahren, der Umsatz betrug nur 108 Millionen Dollar. Dem Gesamtkonzern bescherte das insgesamt einen Nettoverlust von 118 Millionen bei einem Umsatz von 1,28 Milliarden Dollar. Im gleichen Quartal des Vorjahres machte die Nook-Abteilung noch 76 Millionen Dollar Miese bei 163 Millionen Dollar Umsatz. Damals verzeichnete Barnes & Noble einen Verlust von rund 57 Millionen Dollar bei 1,38 Milliarden Umsatz. Im Vorjahresquartal trieben die Bücher Fifty Shades of Grey und Hunger Games die Umsätze nach oben, ähnliche Kaliber fehlten dem Händler diesmal. (asp)