Memristoren von SK Hynix wohl frühestens 2015

Die 2010 für 2013 angekündigten Memristor-Speicherchips verzögern sich weiter: Die Alternative zu NAND-Flash soll nun frühestens 2015 kommen.

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Was bedeuten schon zwei Jahre Verzögerung bei einer 42 Jahre alten Erfindung? 1971 hatte Professor Leon O. Chua den Memristor als Bauelement vorhergesagt, 2008 konnte ihn HP demonstrieren. 2010 hatte HP-Fellow Stan Williams dann vorausgesagt, dass der Fertigungspartner SK Hynix schon ab 2013 die von anderen Firmen auch als ReRAMs bezeichneten Memristoren produzieren könne. Eine Packungsdichte von zirka 20 GByte pro Quadratzentimeter wurde seinerzeit angestrebt, also deutlich mehr als bei bisherigem NAND-Flash, welches etwa die Hälfte schafft. Festplatten liegen dazwischen.

Gegenüber Bloomberg hat der hochrangige SK-Hynix-Manager Lee Jung Hoon nun eingeräumt, dass man wohl "frühestens ab 2015" Memristoren oder auch ReRAMs an Firmen wie HP, IBM oder Toshiba liefern könne.

Noch im vergangenen Jahr hatte es bei SK Hynix in Bezug auf Memristoren geheißen, dass diese eher Ende als Mitte 2013 auf den Markt kommen könnten: Es käme auf den richtigen Zeitpunkt an. Durch die Verzögerungen haben aber auch konkurrierende Produkte mehr Zeit für die Entwicklung, etwa ReRAM oder Phasenübergangsspeicher. Auch mehrlagige Stacks aus NAND-Flashes mit Through-Silicon Vias (TSVs) könnten höhere Packungsdichten erreichen.

HP hat große Pläne für Memristor-Speicherchips. Eine Idee ist der Einsatz in Big Data-Datenbankmaschinen für Cloud-Rechenzentren: Die Memristoren könnten die Unterschiede zwischen Haupt- und Massenspeicher verwischen und in Kombination mit ARM-SoCs extrem sparsam arbeiten. Doch Memristoren könnten auch als künstliche Synapsen in den mit viel Geld geförderten Hirnsimulatoren arbeiten – woran etwa auch IBM forscht. (ciw)