Citrix XenServer 6.2 wird Open Source

Mit der Version 6.2 vereinfacht Citrix die Welt des XenServers drastisch: Statt vier gibt es nur noch eine Ausgabe und die Wahl zwischen kostenlosen, jährlichen oder dauerhaften Lizenzen, die nicht mehr pro Server, sondern pro Socket zu bezahlen sind.

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Von
  • Peter Siering

Die Quintessenz der Ankündigung von Citrix besteht darin, dass der volle Funktionsumfang des XenServer 6.2 zukünftig kostenlos erhältlich ist und als Open Source auf einem eigenen XenServer.org-Community-Portal veröffentlicht wird. Das gilt zum Beispiel auch für die grafische, für die Administration nötige Bedienoberfläche XenCenter. Dort gibt es jetzt auch die Version 6.2 zum Download. Die Auswirkungen auf die etablierte Xen.org-Community beschreibt deren Manager Lars Kurth.

Citrix selbst will weiterhin eine kommerzielle Version des Servers vertreiben. Die Unterschiede zwischen kostenlosem und bezahltem Einsatz betreffen hauptsächlich den Umgang mit Updates: Die Bedienoberfläche XenCenter beherrscht in der kostenlosen Fassung nicht die automatische Installation von Sicherheits-Fixes, Updates und Maintenance-Releases; das unterstützt nur die kommerzielle Version.

XenServer 6.2 bringt auch einige technische Neuerungen. Citrix nennt Optimierungen bei der erreichbaren Dichte von VMs und virtuellen CPUs auf einem Server, was vor allem der Desktop-Virtualisierung entgegenkommt. Erstmals gibt es offiziellen, nicht mehr experimentellen Support für Windows 8 und Server 2012 in den VMs.

Die bisherige Differenzierung zwischen Free, Premium, Advanced und Platin, die sich zum Beispiel in den Fähigkeiten bei der Migration von virtuellen Maschinen manifestierte, gibt Citrix auf. Bisherige an Servern orientierte Lizenzen werden umgestellt. Bis zu zwei Sockets gibt es dabei gratis.

Was sich aus der Zugänglichkeit der Quellen von XenServer ergibt, bleibt wohl abzuwarten. Es dürfte letztlich eine Reaktion auf das Marktgeschehen sein: Technisch hat die im Linux-Kernel integrierte Virtualisierung KVM längst aufgeschlossen. Microsoft baut im Windows Server Hyper-V sehr attraktiv aus und verheiratet es mit seinen Cloud-Angeboten. VMware sitzt fest im Sattel. (ps)