PRISM-Whistleblower Snowden: USA drohen Ecuador mit der Handelspolitik

Im Fall des geflüchteten NSA-Whistleblowers Edward Snowden konzentrieren sich die Angriffe aus den USA nun auf Ecuador, das dessen Asylantrag prüft. Derweil rücken die Personen hinter den Enthüllungen ins Zentrum der Berichterstattung.

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Im Streit um den NSA-Whistleblower Edward Snowden, der von den USA wegen Spionage und Diebstahls von Dokumenten gesucht wird, verschärft sich der Ton zwischen den Vereinigten Staaten und Ecuador. US-Kongressmitglieder drohten dem südamerikanischen Land offen mit schweren wirtschaftlichen Konsequenzen, sollte dort einem Asylantrag des 30-Jährigen, der wohl weiter in Moskau festsitzt, stattgegeben werden.

Eine anstehende Verlängerung von Handelsprivilegien für Ecuador würde dann blockiert, warnte der Vorsitzende des Senatsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Robert Menendez. Die Regierung in Quito wiederum forderte die USA auf, schriftlich darzulegen, warum Snowden kein Asyl gewährt werden solle. Der sitzt unterdessen wohl weiter im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo.

Der an den Enthüllungen beteiligte Guardian-Journalist Glenn Greenwald hat derweil dargelegt, wie seiner Meinung nach eine Kampagne gegen ihn losgetreten werden soll. So habe ihn ein Reporter auf ein weit zurückliegendes Gerichtsverfahren angesprochen sowie ein vergangenes Problem mit einer Steuerzahlung. Damit solle aber nur von seinen Enthüllungen abgelenkt werden, meint Greenwald. Ähnlich rückt in den USA auch die Persönlichkeit Edward Snowdens ins Zentrum der Berichterstattung: Ars Technica hat Protokolle aus IRC-Kommunikationen veröffentlicht, an denen er beteiligt gewesen sein soll. Demzufolge habe er etwa im Januar 2009 in einem Chat geschrieben, einem Informanten geheimer Dokumente müsse, "in die Eier geschossen werden". (mit Material von dpa) / (mho)