Auch Mozilla will das Web auf den Desktop bringen

Mit konfigurierbaren Minimal-Browsern will das zuvor als WebRunner bekannte Projekt die Kluft zwischen Webanwendungen und lokalen Programmen schließen – ebenso wie Adobe AIR.

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Von
  • Herbert Braun

Die Mozilla-Stiftung hat gestern einen frühen Prototypen ihrer Software Prism vorgestellt. Prism, das bislang unter dem Namen WebRunner bekannt war, ist im Wesentlichen ein Firefox, dessen Benutzeroberfläche auf ein Minimum reduziert wurde. Eine in Prism geöffnete Webseite oder XUL-Anwendung erscheint als eigenständiges Programm: Statt wie beim Websurfen von Website zu Website zu navigieren, legt der Prism-Benutzer einzelne "Web Apps" an. Hauptvorteil einer "Web App" gegenüber einem Browser-Lesezeichen ist außer der unaufdringlichen Benutzeroberfläche und den Konfigurationsmöglichkeiten (etwa der Fenstergröße) der mögliche Zugriff auf eine lokale SQLite-Datenbank.

Als konfigurierbarer Spezialbrowser, der die Kluft zwischen lokalen und Webanwendungen überbrücken soll, tritt Prism gegen Adobe AIR an, das mit WebKit-Browser, Flash Player, PDF-Anzeige und SQLite-Datenbank ähnlich ausgestattet ist. Das Erzeugen der Anwendung soll bei Prism aber nicht der Entwickler, sondern der Nutzer übernehmen, indem er die nötigen Daten in Prism eingibt oder – in Zukunft – indem er mit einer Firefox-Erweiterung die geöffnete Webseite zur Anwendung umfunktioniert. (heb)