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Mit Hilfe einer neuartigen Spracherkennung soll das Navigon 7310 die meisten Funktionen auslösen ohne dass der Nutzer auch nur einen Finger rühren braucht.

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Von
  • Daniel LĂĽders

Mit Hilfe einer neuartigen Spracherkennung soll das Navigon 7310 die meisten Funktionen auslösen, ohne dass der Nutzer auch nur einen Finger zu rühren braucht.

Professional Voice Command nennt sich die erweiterte Spracherkennung, die beim Navigon 7310 Europe 40 zum Einsatz kommt. Mit ihrer Hilfe soll der Fahrer nicht nur problemlos Ziele festlegen, sondern auch die wichtigsten Menüfunktionen bedienen, ohne auch nur den Touchscreen zu berühren. Die Spracherkennung setzt die gesprochenen Ziele zuverlässig um – solange der Motor und das Autoradio aus sind. Die Fahrzeug-Geräusche stören bei einigen Automodellen schon dermaßen, dass man entnervt wieder zur Fingerbedienung wechselt.

Oft reagiert der Touchscreen etwas zaghaft auf die Eingaben. Wenn der Beifahrer unterwegs neue Ziele eingibt, nerven die besonders bei den Einstellungen sehr kleinen Symbole. Auch wenn sich Navigon bei der Menüstruktur durchaus Gedanken gemacht hat und beispielsweise Shortcuts zum nächsten Parkplatz oder zur nächsten Tankstelle einblendet, lässt sich das 7310 nicht so flüssig bedienen wie TomTom- oder Garmin-Navis. Die Bedienung erklärt sich nicht immer von selbst, weshalb man nach einem Handbuch sucht. Dieses ist allerdings nur auf der beigelegten Speicherkarte hinterlegt, sodass man es entweder auf dem dafür zu kleinen Display durchblättert oder auf einen Rechner herunterlädt und gegebenenfalls ausdruckt.

Wegen der starken Spiegelungen des Breitbild-Displays kann der Fahrer bei Tageslicht kaum etwas erkennen – bei Navis eigentlich ein absolutes No-Go. Der Blickbereich ist nach unten hin gering, zur Seite aber ausreichend groß. Die Helligkeit mit etwa 260 cd/m2 gerade noch befriedigend. Andere Navi-Displays leuchten teilweise doppelt so hell.

Bei der Navigation haben die Entwickler von Navigon allerdings ihre Hausaufgaben gemacht: Nach der Zielfestlegung mit vorbildlich inkrementeller Eingabe legt das Navi drei Alternative Strecken vor: Eine kurze, eine schnelle und eine so genannte MyRoute-Strecke, die zeitabhängige Verkehrsdichten und Erfahrungswerte in die Berechnung mit einbezieht. Tatsächlich lohnt es nicht immer, die schnellste Route zu wählen, sondern oft fährt man mit der MyRoutes-Option besser.

Die Anweisungen gibt das Navi dann präzise und zur rechten Zeit. Allerdings tönen sie etwas leise aus dem Lautsprecher, wie übrigens auch ein Anrufer beim Nutzen der Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Der Navi-Nutzer selbst wird vom Gesprächpartner aber laut genug wahrgenommen. Das Navigon 7310 reagiert nicht nur auf TMC-Staumeldungen und beachtet sie bei der Streckenberechnung, sondern liest sie auf Wunsch auch vor. Auch Straßennamen gibt das Navi sauber wieder und setzt auch bei merkwürdigen Namens-Konstruktionen den grammatikalisch korrekten Artikel davor.

Zählt man die Funktionen des Navigon 7310 Europe 40 auf, so erscheint es, als ob das Gerät kaum Wünsche offen lässt. Der Spiegel-Bildschirm, die vergleichsweise geringe Lautstärke und die hakelige Bedienung verderben aber zuweilen den Spaß beim Navigieren. Extras wie PIN-Schutz, Parkleit-Service, verbesserter Fahrspur-Assistent oder die anfangs erwähnte Sprachsteuerung können darüber nur schwer hinwegtrösten. Deshalb kann das 7310 trotz seiner guten Navigation und mannigfaltigen Extras nur bedingt überzeugen. (dal)

Navigon 7310 Europe 40
Hersteller Navigon AG
Lieferumfang Navi, Kfz-Halterung, Kfz-Ladekabel, USB-Kabel, Europa-Kartenmaterial auf microSD-Karte, Handbuch und Sync-Software (PC, Mac) auf Speicherkarte
Kartenmaterial Europa (40 Länder, Navteq)
Spezifikation TMC, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Parkleitsystem, Not-Hilfe-Assistent, Erweiterter Fahrspur-Assistent, Panorama-Ansicht, Sprachsteuerung, Routenplanung nach Erfahrungswerten, PIN-Sperre
Display Breitbild-Touchscreen 4,3 Zoll, 480 Ă— 272
Display-Leuchtdichte 260 cd/qm
Größe, Gewicht 115,6 mm × 74,8mm × 18,7mm, 183 g
Preis 350 Euro
Preis Kartenabo (2 Jahre) Beim Gerätekauf 20 Euro, sonst 100 Euro

(dal)