Wege zum Netz
Die meisten PDAs beherrschen schon eine oder mehrere Funktechniken. Wem dennoch etwas fehlt, der rüstet seinen Begleiter mit einer Funk-Erweiterung auf. Für den Anschluss via Festnetz stehen Modem-Erweiterungen bereit.
- Daniel Lüders
Die meisten PDAs beherrschen schon eine oder mehrere Funktechniken. Wem dennoch etwas fehlt, der rüstet seinen Begleiter mit einer Funk-Erweiterung auf.
Das Whanto SD 56k-Modem kommt ohne Verbindungskabel daher.
In funklosen Gegenden bleibt einem nichts anderen übrig, als zur guten alten Telefon-Technik zu greifen. Zwar erreicht man per Analog-Verbindung selten mehr Datendurchsatz als 40 kBit pro Sekunde, aber für E-Mail oder Chatten reicht das allemal. Die Modem-Erweiterung Whanto SD 56K von Pretec für 130 Euro fällt allerdings schon beim Auspacken unangenehm auf: Ein Verbindungskabel zur Telefondose fehlt. Da Pretec auch kein Installations-Programm mitliefert, muss der Nutzer die Treiber-Datei selbst auf den Pocket PC kopieren und dort ausführen. Danach funktioniert das Modem allerdings ohne Mucken. Bei der Einwahl vermisst man einen Lautsprecher im Modem - man muss sich auf die Meldungen der Wählhilfe verlassen. Im Betrieb arbeitet die Karte aber zuverlässig und ist durchaus brauchbar.
Das SDIO-56k-Modem von Socket zeigt den Verbindungsaufbau auch akustisch an.
Genauso zuverlässig verhält sich die SDIO-56K-Modem-Erweiterung des Konkurrenten Socket. Im Unterschied zum Pretec-Adapter besitzt das Modem von Socket aber einen Lautsprecher zur Hörkontrolle. Ein Installationsprogramm gehört genauso zum Lieferumfang wie ein Verbindungskabel samt Aufrollbox, leider aber nur mit US-amerikanischen Steckern. Da beide Modems gleich teuer sind, fällt die Kaufentscheidung nicht schwer.
Für den Preis der Bluetooth-SDIO-Card bekommt man fast einen kompletten PDA mit Bluetooth-Funk.
Bei der Bluetooth-SDIO-Card von Socket fällt der Strombedarf kaum ins Gewicht. Der Bluetooth-Manager präsentiert sich zwar übersichtlich, stürzt aber zuweilen ab oder stockt bei der Geräte- und Dienste-Erkennung. Außerdem schreckt der hohe Preis ab: Für 165 Euro bekommt man schon fast einen kompletten PDA inklusive Bluetooth-Funk.
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Die WLAN-CF-Karte von Socket passt auch in die schmalen CF-Slots vom Typ I.
Die WLAN-Card von Socket passt in CF-Slots vom Typ I, arbeitet mit Pocket PCs zusammen und kostet 90 Euro. Die WLAN-Software sucht automatisch nach Drahtlos-Netzwerken und verbindet sich mit diesen - so wie man es auch von integrierten WLAN-Karten bei Windows-Mobile-PDAs gewohnt ist. Die Treiber enthalten ein Ping-Tool und vielfältige Optionen. Ein Info-Fenster zeigt alle wichtigen Netzwerk-Informationen an. WEP-Verschlüsselung besitzt sie zwar, den wesentlich sichereren WPA-Standard kennt die Software aber nicht. Obwohl die Karte die Akku-Laufzeit von fünf Stunden eines HP iPAQ h2210 im Test um knapp zwei Stunden verringert hat, war sie dennoch vergleichsweise genügsam.
Mit ihrem großem Energiehunger saugt die SDIO-Card von Socket beim WLAN-Dauerbetrieb den Akku des PDA schnell leer.
Wesentlich mehr Strom verbraucht überraschenderweise die winzige SDIO-Card der gleichen Firma für 135 Euro. Sie bietet etwa die gleichen Funktionen wie ihr großer Bruder, halbiert aber die Akku-Laufzeit eines HP iPAQ h2210 im Dauerbetrieb. Wer einen PDA mit beiden Slots sein Eigen nennt, dem empfiehlt sich deshalb der Griff zur günstigeren und stromsparenderen CF-WLAN-Lösung.
Will man einen PalmOne-PDA um WLAN erweitern, kommt nur die WiFi-Card von PalmOne in Frage, die jedoch den Akku ebenfalls stark belastet.
Keine Wahl haben PalmOne-PDA-Nutzer, die ihren PDA um WLAN bereichern möchten, denn für sie gibt es nur ein einziges Kärtchen, das dies ermöglicht. Die SDIO-WiFi-Card von PalmOne kostet 115 Euro und ist offenbar baugleich mit der vorher genannten Socket-SDIO-Karte, denn die aufgedruckten Kenn-Nummern der amerikanischen Meldebehörde FCC stimmen überein. Auch sie erweist sich als echter Stromfresser und reduziert die Akkulaufzeit eines Tungsten T5 von fünf auf zweieinhalb Stunden im Dauerbetrieb. Für die Einrichtung von WLAN-Verbindungen steht zwar ein kinderleicht zu bedienender Assistent bereit, aber Experten-Einstellungen, Anzeigen für Signalstärke oder ein Ping-Tool sucht man vergebens.
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Will man seinen PDA mit WLAN ausrüsten, stellt die CF-Karte sicherlich wegen ihres genügsamen Stromhungers im Vergleich zur SD-Karte von Socket die bessere Wahl dar. Palm-Nutzern wird die Entscheidung von vorne herein abgenommen: Sie müssen zur hauseigenen PalmOne-Karte greifen.
Der Kauf der Bluetooth-Karte lohnt kaum, weil ein PDA mit integriertem Bluetooth-Funk schon für wenig mehr Geld zu haben ist. Sollte man in Gegenden ohne WLAN-Abdeckung auf das Telefonnetz angewiesen sein, entscheidet man sich wohl für das SDIO 56K Modem, welches fürs gleiche Geld mehr bietet als das Whanto SD 56K Modem. (dal)