Für Auge und Ohr
Aktuelle Handhelds erweisen sich schon ohne Zusätze als wahre Multimedia-Künstler. Nur für spezielle Anwendungen benötigt man noch eine Erweiterung.
- Daniel Lüders
Aktuelle Handhelds erweisen sich schon ohne Zusätze als wahre Multimedia-Künstler. Nur für spezielle Anwendungen benötigt man noch eine Erweiterung.
Wer PowerPoint-Dateien auf einem Beamer ausgeben möchte, braucht keinen schweren Laptop schleppen. Mit Presenter-To-Go von Margi verbindet man den Palm-OS-PDA mit einem VGA-Ausgabegerät seiner Wahl. Bevor die Bildershow losgeht, wandelt man PowerPoint-Dateien in das proprietäre Margi-Format um. Dank Fernbedienung kann der PDA während der Präsentation auf dem Rednerpult liegen bleiben. Das Netzteil liegt nicht ohne Grund bei, denn ohne Saft aus der Steckdose saugt die Erweiterung flugs den PDA-Akku leer. Die Lösung überzeugt insgesamt durch intuitive Bedienung der Software und gute Bildsignalqualität. Allerdings muss man für diesen Luxus tief in die Tasche greifen. Immerhin, für 220 Euro plus dem Preis eines passenden Mittelklasse-PDAs bekommt man noch kein Notebook.
Mit der SDIO-Radio-Karte PV-FM202 von Prolink gibts was auf die Ohren: Sie empfängt Radio-Programme in Amerika, Japan und Europa, funktioniert aber nur in veralteten PalmOne-PDA-Modellen. Software-Updates für aktuelle PDAs findet man nicht mehr. Die Empfangs- und Sound-Qualität ist vergleichbar mit der handelsüblicher Taschenradios. Da aber Mitschnitte nicht möglich sind, erweist sich die Erweiterung als teure Spielerei für ältere PDAs. 45 Euro ist der Spaß nicht wert.
Ebenso erscheint die Analog-TV-Karte TV CF-Card von Eops Technology wie ein Nachruf auf alte Technik, denn in vielen Ballungszentren Deutschlands erweist sich die Karte als nutzlos, weil dort das digitale Fernsehen den Analog-Empfang bereits verdrängt hat. In ländlichen Gegenden taugt sie noch als Behelfsemfänger – doch das auch nur bedingt. Denn in höchster Qualitätsstufe können sich die Fernsehbilder zwar sehen lassen, aber bei nur langsamem Bildaufbau. In der niedrigsten Qualitätsstufe steigt die Bildwiederholrate auf ein akzeptables Niveau, aber man erkennt kaum noch Details. Die Erweiterung braucht vier Micro-Zellen zum Betrieb, die nur mickrige eineinhalb Stunden Fernsehvergnügen bescheren.
Die Radio- und Fernseh-Erweiterungen haben eher skurrilen Charakter, denn sie bringen keine Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Einzelgeräten und kosten viel Geld. Als nützlich könnte sich hingegen für den einen oder anderen das PDA-Präsentationspaket von Margi erweisen. Es spart Platz und ersetzt ein komplettes Notebook – aber nur beim Präsentieren von PowerPoint-Dateien, nicht fürs Bearbeiten. (dal)
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