Touch me
Anders als die meisten Windows-Schiebehandys mit Nummerntastatur nutzt das Samsung SGH-i750 die Touchscreen-Oberfläche des Pocket-PC-Betriebssystems.
- Daniel LĂĽders
Anders als die meisten Windows-Schiebehandys mit Nummerntastatur nutzt das Samsung SGH-i750 die Touchscreen-Oberfläche des Pocket-PC-Betriebssystems.
Der berührungsempfindliche Bildschirm misst nur 2,4 Zoll in der Diagonalen, weshalb Eingaben mit dem Stift zur Zielübung mutieren, zumal das mitgelieferte Stöckchen für eine entspannte Handhabung viel zu kurz ist. Mit dem Fingernagel bleibt man wegen der winzigen Symbole erst recht chancenlos. Letzter Ausweg ist die gewöhnungsbedürftige Tastatursteuerung. Zwar gibt es einen separaten Navigationsbutton und auch eine OK-Taste, der Knopf für das Windows-Menü fehlt aber.
Als Betriebssystem kommt das veraltete Windows Mobile 2003 SE zum Einsatz. Bei entleertem Akku gehen deshalb alle Daten und Programme im RAM verloren.
Im Unterschied zu den meisten anderen Kamera-Handys besitzt das Samsung SGH-i750 eine Kamera mit Autofokus. Die Bilder zeichnen sich durch ungewöhnlich gute Schärfe und Farbwiedergabe aus. Wer das Samsung-Handy sein Eigen nennt, lässt die Urlaubsknipse gern mal zu Hause. Schade, dass die integrierte LED höchstens zum Ausleuchten sehr naher Motive taugt.MP3-Musik klingt aus dem beigelegten Stereo-Headset dumpf mit schrillem Gesang. Ein höherwertigerer Ohrhörer lässt sich nur anschließen, wenn man einen Adapter für etwa zehn Euro dazukauft. Wer es lieber drahtlos möchte, kann das Handy per Stereo-Audio-Protokoll mit Bluetooth-Kopfhörern verbandeln.
Mittels Video-Adapter schließt man das Samsung-Mobiltelefon an NTSC- oder PAL-Fernseher an. Höhere Auflösungen als die PDA-Bildschirm-typischen 240 x 320 Pixel überträgt das Handy allerdings nicht, weshalb es sich für Foto-Anzeige oder Präsentationen disqualifiziert.Die Telefonie-Funktion enttäuscht: Zwar versteht der Handy-Nutzer seinen Gesprächspartner klar und deutlich, aber der Angerufene hört nur eine dumpfe Stimme, die fast frei von Zischlauten ist.
Mit der Anwendung BCR nutzt man das Kamera-Smartphone als Visitenkartenscanner. Im Test erkannte das Gerät die meisten Daten fehlerfrei und trug sie in die richtigen Felder des Adressbuchs ein. Nur bei sehr farbenfrohen Kärtchen leistete sich das Programm den einen oder anderen Patzer.Als weiteres Extra findet man ein Programm, das das Smartphone in eine Infrarot-Fernbedienung für Audio- und Video-Geräte verwandelt. Viele voreingestellte Geräte-Profile sind vorhanden, man darf aber auch eigene hinzufügen.
Das Samsung-Handy hat zwar WLAN und Bluetooth, aber als Funkmodem kann man es nicht einsetzen, und als Chat- oder E-Mail-Maschine mag man das kleine Gerät mangels einer Volltastatur nicht gebrauchen.
Unterm Strich überzeugt das Samsung SGH-i750 mehr mit seinen Extras wie Kamera, Visitenkartenscanner oder Infrarot-Fernbedienung, denn als PDA- oder Handy-Ersatz. Hierfür ist die Bedienung zu gewöhnungsbedürftig und die Sprachqualität beim Telefonieren zu schlecht. Allgemein wirkt das Smartphone mit seinem Betriebssystem und dem lückenhaften Gesamtkonzept veraltet und unausgereift zugleich, weshalb der Preis von 600 Euro trotz aller Extras zu hoch erscheint. (dal)
| ||||||||||||
![Bild 1 [84 x 150 Pixel @ 14,3 KB]](https://www.heise.de/altcms_bilder/77985/1_lores.jpg)

