Standard-Zuwachs
Nach WLAN und Bluetooth erobert nun mit UMTS ein dritter Funkstandard die Notebook-Welt. Die erste Generation von Notebooks mit Breitband-Mobilfunk muss sich im Vergleichstest beweisen.
Nach WLAN und Bluetooth erobert nun mit UMTS ein dritter Funkstandard die Notebook-Welt. Die erste Generation von Notebooks mit Breitband-Mobilfunk muss sich im Vergleichstest beweisen.
Jederzeit und überall online sein – das ist der Wunsch, dem man mit UMTS/HSDPA schon recht nahe kommt. Um sich per Mobilfunk ins Internet einzuwählen, war bislang zusätzlich zum Notebook noch ein Handy oder eine Datenkarte notwendig. Das geht jetzt auch anders: In immer mehr Notebooks ist UMTS-Hardware bereits integriert. Die eingebauten Mobilfunkmodems in MiniCard-Bauweise unterstützen allesamt schnelle Datenverbindungen per HSDPA und funken per GPRS und EDGE auch in GSM-Netzen.
Bis dato haben Acer, Dell, Holbe Dialogue, Fujitsu Siemens, Lenovo und Panasonic Notebooks mit eingebautem Breitband-Mobilfunk auf den Markt gebracht, von denen wir uns jeweils mindestens ein Testgerät angesehen haben – insgesamt sieben Stück. HP hat mit dem Compaq nc6400 ein UMTS-Notebook angekündigt, kann aber noch nicht liefern. Bei vielen anderen Herstellern hieß es, dass man spätestens im nächsten Jahr ebenfalls auf den Zug aufspringen werde.
Das integrierte Mobilfunk-Modem verteuert Notebooks um etwa 250 bis 300 Euro. Sehr einfach ist der Vergleich bei Dell, hier kann der Kunde das Modem bei den Business-Geräten der Latitude-Serien D420 (12,1 Zoll), D620 (14,1 Zoll) und D820 (15,4 Zoll) sowie beim XPS M1210 (12,1 Zoll, hier im Test) dazu bestellen. Dell offeriert ein UMTS-Kit als Nachrüstoption, falls man bereits ein Notebook dieser Serien sein Eigen nennt. Lenovo bietet UMTS-Modems sowohl in einigen ThinkPad-T60- als auch ThinkPad-X60s-Modellen (siehe auch Mobil und vernetzt) an.
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Das kompakte Flybook V33i von Holbe Dialogue mit 8,9-Zoll-Touchscreen war bereits mit GPRS-Modem erhältlich (siehe Subnotebook funkt); außer dem Austausch gegen ein UMTS-Modell hat nichts geändert. Gleiches gilt für das Industrienotebook ToughBook CF-18: Panasonic hat auch hier nur das Mobilfunkmodul gewechselt. Die restliche Hardware, die in einem schlagfesten, staub- und wasserdichten Gehäuse sitzt, blieb gleich. Beide Geräte kosten mehr als viele für ihr Notebook ausgeben möchten: Holbe Dialogue verlangt 2899 Euro für das Flybook, das ToughBook wandert für 4500 Euro über die Ladentheke.
Acer vertreibt das TravelMate 4262WLMi UMTS mit 15,4-Zoll-Breitbildschirm in einer einzigen Konfiguration fĂĽr 1599 Euro. Das Aspire 5650 vom gleichen Hersteller wurde zwar angekĂĽndigt, taucht in der aktuellen Preisliste aber noch nicht auf. Das Edel-Subnotebook Lifebook Q2010 von Fujitsu Siemens mit einem Core-Solo-Prozessor in ULV-AusfĂĽhrung und nur einem Kilogramm Gewicht erleichtert das Konto um 4500 Euro. Weitere UMTS-Notebooks von Fujitsu Siemens sind das Lifebook E8210 und die mobile Workstation Celsius H240.
Keine Subventionen
Anders als bei Handys bieten Mobilfunk-Anbieter keine vergünstigten Notebooks an. Mitte des Jahres hatten sowohl T-Mobile als auch Vodafone je einen Versuchsballon mit Paketen aus Notebook und Datenkarte gestartet, beide Angebote waren nach wenigen Wochen wieder aus den Läden verschwunden – die teuren Notebooks taugen wohl nicht als Zugpferd für Mobilfunk-Verträge.
Bei Lenovos ThinkPads T60 und X60s sind die UMTS-Antennen außen am Notebook angebracht – bei allen anderen stecken sie im Displayrahmen.
Lenovo versieht die integrierten UMTS-Modems mit einem Netlock, sodass sie ausschließlich mit einer Vodafone-SIM-Karte funktionieren – für viele potenzielle Kunden dürfte das ein Ausschlusskriterium sein. Acer und Dell, ebenfalls Vertragspartner von Vodafone, lassen auch andere SIM-Karten in ihren Geräten zu, Gleiches gilt für die T-Mobile-Partner Fujitsu Siemens und HP. Bei den Notebooks dieser fünf Hersteller liegt bereits ab Werk eine SIM-Karte im zugehörigen Slot, aber die Karten sind nicht aktiviert und müssen nicht verwendet werden. Die Mobilfunk-Unternehmen hoffen natürlich, dass der Kunde sich für einen Vertrag bei dem Provider entscheidet, dessen SIM-Karte er bereits hat. Holbe Dialogue und Panasonic liefern ihre Notebooks ohne SIM-Karten aus.
Die Kooperationen mit T-Mobile und Vodafone kommen nicht von ungefähr. Alle integrierten UMTS-Modems unterstützen den Beschleunigungsstufe HSDPA, doch nur diese zwei deutschen Mobilfunkanbieter haben ihre Netze bereits entsprechend ausgebaut. E-Plus und O2 bieten nur normales UMTS mit einer maximalen Downloadrate von 384 KBit/s, erst mit HSDPA erhöht sich der Downstream auf bis zu 1,8 MBit/s. In Gegenrichtung sind technisch gesehen in beiden Fällen 384 KBit/s möglich, die Netzbetreiber lassen diesen Upstream aber nur bei HSDPA-Verbindungen zu. Wer mit normalem UMTS surft, darf meist nur mit maximal 64 KBit/s senden.
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Auch wenn diese Datenraten auf den ersten Blick verlockend klingen: Es sind theoretische Werte, die in der Praxis nie erreicht werden. Bei UMTS und HSDPA teilt die Funkzelle die Gesamtdatenrate zwischen allen eingebuchten Teilnehmern anhand ihrer Bedürfnisse dynamisch auf. Je mehr Geräte sich im Versorgungsgebiet einer Funkzelle befinden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, Daten mit hohen Übertragungsraten übermitteln zu können.
Wie hier im Dell XPS M1210 passen die UMTS-Modems in MiniCard-Slots, dasselbe Format verwenden auch aktuelle WLAN-Adapter.
Bei Beginn eines Up- oder Downloads macht sich die dynamische Bandbreitenzuteilung ebenfalls bemerkbar. Die Übertragung beginnt langsam, in den ersten Sekunden erhöht die Zelle die Datenrate dann auf die für diesen Teilnehmer momentan mögliche maximale Transfergeschwindigkeit. Viele einzelne kleine Dateien können dennoch mit maximaler Geschwindigkeit übermittelt werden: Findet die Übertragung ohne Pausen zwischen den Dateien statt, sieht die Funkzelle nur einen einzigen Datenstrom und regelt die Datenrate nicht herunter (zumindest nicht deswegen). Beim Lesen von Webseiten entsteht dagegen nach dem Seitenaufbau eine Übertragungspause, da der Nutzer liest – beim nächsten Klick auf einen Link beginnt die Übertragung wieder langsam.
Gute Raten, schlechte Raten
Die dynamische Bandbreitenzuteilung erschwert das Messen der Übertragungsgeschwindigkeit der in den Notebooks integrierten Modems. Bei schlechten Datenraten ist nicht klar, ob sie der Funkzellenauslastung, dem UMTS-Modem oder den Antennen im Notebook zuzuschreiben sind. Wir haben deshalb in realen Umgebungsbedingungen an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet Hannover zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten im Vodafone-Netz gemessen. Wir kopierten einige Testdateien unterschiedlicher Größe per FTP in beiden Übertragungsrichtungen; wie auch bei den Ping-Messungen wurde ein hauseigener Testserver als Gegenstelle verwendet. Die Ergebnisse der guten Messungen wurden anschließend gemittelt.
Dabei zeigte sich, dass die drei verschiedenen UMTS-Modems in den sieben Notebooks Gemeinsamkeiten aufweisen. Dell und Panasonic nutzen Novatels Expedite EU740, während Fujitsu Siemens, Holbe Dialogue und Lenovo das MC8755 von Sierra Wireless einsetzen. Options GTM351E findet einzig bei Acer Verwendung. Bei niedriger Netzauslastung erreichten die beiden Notebooks mit Expedite EU740 bei FTP-Downloads von großen Dateien sehr gute Datenraten von bis zu 170 KByte/s. Das GTM351E in Acers TravelMate 4262WLMi folgt in knappem Abstand mit gut 140 KByte/s. Die Geräte von Fujitsu Siemens und Holbe Dialogue mit MC8755 lagen in allen Tests deutlich abgeschlagen dahinter, bei nur gut 80 KByte/s dauerte der Dateidownload mehr als doppelt so lang. Für eine böse Überraschung sorgten die beiden Testgeräte von Lenovo, ebenfalls mit MC8755-Modem: Sie übermittelten nie schneller als mit 45 KByte/s und damit nur mit UMTS-, nicht HSDPA-Geschwindigkeit.
Beim Modell von Fujitsu Siemens verbirgt sich die SIM-Karte in einem Slot hinter dem Akku.
Beim Upstream herrscht quer durchs Testfeld nahezu Einigkeit, denn fast alle Notebooks schickten die Daten mit um 37 KByte/s in Richtung Internet. Nur die beiden ThinkPads funkten mit mageren 14 KByte/s viel langsamer. Auch von Lenovo online bereitgestellte Firmware- und Treiberupdates halfen nicht weiter. Da andere Probanten mit demselbem Modemtyp viel bessere Werte liefern, vermuten wir die Ursache für die geringen Datenraten bei schlechten Antennen: An den Teststandorten, an denen alle anderen Notebooks und Nokias UMTS-Handy 6630 bei der Netzstärkeanzeige Vollausschlag meldeten, zeigten das ThinkPad X60s und das T60 nur drei von maximal fünf Balken an – ein einziges Mal gab es vier Balken.
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Die schlechte Funkverbindung spiegelt sich auch in den gemessenen Ping-Zeiten wieder: Bei beiden ThinkPads kamen die Antwortpakete erst nach frühestens 235 Millisekunden an. Das Flybook V33i und das Q2010 von Fujitsu Siemens erhielten schon nach etwa 150 Millisekunden Antwort, bei Dells XMP M1210 haben wir auch mal Pings von um 135 Millisekunden gemessen. Die Schwankungen lagen jeweils im Bereich von zehn Millisekunden nach unten und oben. Bei Panasonics ToughBook CF-18 schwankten die Werte etwas stärker, was aber auch am jeweiligen Funkverkehr zum Messzeitpunkt liegen kann. Die Werte aller Notebooks waren hin und wieder von Ausreißern mit deutlich längeren Antwortzeiten durchsetzt.
UMTS ist nicht DSL
Leidenschaftliche Online-Spieler wenden sich bei solchen Ping-Zeiten mit Grausen ab – eine DSL-Leitung mit aktiviertem Fastpath liefert durchaus dauerhaft Antwortzeiten von 30 Millisekunden. Die schwankende Bandbreite dürfte sich während eines Matches ebenfalls nicht gerade positiv für den Teilnehmer auswirken. Aber auch für normale Internetnutzer unterscheidet sich der Zugang per Mobilfunk von dem, was man bei der klassischen Einwahl über Analog-Modem, ISDN oder DSL gewohnt ist: Das mobile Endgerät bekommt nur eine private IP-Adresse zugeteilt, der Router ins Internet steht beim Netzbetreiber. Damit ist der Rechner aus dem Internet nicht direkt zu erreichen; Serverdienste oder auch nur das Aufschalten per Remotedesktop auf das UMTS-Notebook sind mit Hausmitteln nicht möglich. Immerhin erhöht sich die Sicherheit: Schadprogramme, die das ganze Internet automatisch nach einem verwundbaren Rechner absuchen, haben keine Chance.
Das Flybook gestattet den Zugriff auf die SIM-Karte über einen eigenen Schacht, der ohne Akkuentnahme zugänglich ist.
Vom Notebook aus initiierte Verbindungen funktionieren ohne Probleme. Allerdings gibt es beim Surfen eine Besonderheit zu beachten: Bei T-Mobile, Vodafone und E-Plus wandern alle abgerufenen Webseiten durch einen transparenten Proxy, der JPG- und GIF-Grafiken zusätzlich komprimiert – sie sehen danach deutlich schlechter aus. Erst ein zweiter Aufruf der Webseite zeigt die Bilder unverfälscht an. Beim normalen Surfen auf News-Seiten mögen pixelige Bilder noch akzeptabel sein, weil Traffic und damit Kosten reduziert werden. Spätestens beim Surfen in Online-Fotoalben nervt die Komprimierung aber gewaltig, und durch die doppelten Seitenabrufe geht das Ganze je nach Tarif auch noch ins Geld.
T-Mobile fängt den ersten Webseitenaufruf nach jeder Einwahl ab und präsentiert eine eigene Konfigurationsseite, auf der der Kunde wählen kann, ob er Webseiten komprimiert oder unkomprimiert betrachten möchte. Bei Vodafone findet man im Downloadbereich der Webseite ein Hilfsprogramm namens High Performance Client – dahinter verbirgt sich eine Software von ByteMobile, welche das Verhalten des Proxys steuert. Außer diversen voreingestellten Kompressionsstufen (inklusive der Option "volle Qualität") sind sehr feine persönliche Einstellungen möglich. Die Kompression von Bildern lässt sich etwa abhängig vom Format konfigurieren. Auf Wunsch filtert der Proxy gar alle Bilder aus, auch ein Verzicht auf Videos oder eingebettete Audiodaten ist möglich. Das Programm funktioniert auch mit dem Proxy von E-Plus, hier kommt dieselbe Komprimierungstechnik von ByteMobile zum Einsatz. O2 verzichtet auf Komprimierungen und reicht Webseiten unverändert durch.
Im Unterschied zu DSL-Flatrates, die teilweise schon für Monatsgebühren von unter 30 Euro unbegrenztes Surfen im Internet erlauben, haben es die Preise für mobile Datenverbindungen immer noch in sich. E-Plus und die Tochter Base bieten echte mobile Datenflatrates für 50 Euro im Monat an, bei T-Mobile und Vodafone gibt es dafür das größte Volumenpaket mit 5 GByte Traffic pro Monat. Bei O2 kostet der Vertrag mit 2 GByte Traffic knapp 32 Euro, das Inklusiv-Volumen gilt aber nur für die Homezone – Nomaden zahlen deutlich mehr (500 MByte für 68 Euro). Überschreitet man die Inklusiv-Volumina, zählt die Abrechnungssoftware fleißig mit. Immerhin erlauben T-Mobile und Vodafone das kostenlose Überziehen um 2 GByte in zwei Folgemonaten, sofern die Grenze im dritten Monat eingehalten wird – ist man dort auch drüber, werden alle drei Monate abgerechnet.
Acer TravelMate 4262WLMi UMTS
Das nur 1499 Euro teure 15,4-Zoll-Notebook stellt auf seinem Breitbildschirm 1280 × 800 Bildpunkte dar. Das Display mit matter Oberfläche ist vor allem beim Blick von oben und unten stark blickwinkelabhängig. Der separate Grafikchip GeForce Go 7600 von Nvidia und Intels Core-Duo-Prozessor mit 1,66 GHz stellen im TravelMate 4262WLMi UMTS genug 3D- und Rechenleistung für Gelegenheitsspieler bereit. Den UMTS-Funk übernimmt Options GTM351E, welches von keinem anderen Notebook-Hersteller im Test verwendet wird. Die gemessenen Datenraten liegen nicht ganz auf dem Niveau der Novatel-Lösung, der Option-Adapter kann sich aber klar vom MC8755 absetzen.
Wie bei den ThinkPads liegt Vodafones Mobile Connect Client zur Einwahl bei, auf dem TravelMate lief die Software aber problemlos und stabil. Zudem ermöglicht sie hier die WLAN-Hotspot-Suche und verwaltet die Funknetzwerk-Verbindungen. Wer nur über das Mobilfunknetz surfen will, kann den WLAN-Teil des Programms abschalten. WLAN- und Mobilfunkadapter lassen sich über eigene Schalter an der Gerätefront individuell (de-)aktivieren. Allerdings merkt sich das Acer-Gerät den Status des UMTS-Modems nicht: Es ist nach einem Kaltstart immer abgeschaltet.
Dell XPS M1210
Dell bezeichnet das in allen UMTS-Notebooks zum Einsatz kommende HSDPA-Modem Novatel Expedite EU740 als Wireless 5505; dieser Mobilfunkadapter lieferte im Test die besten Ergebnisse. Dell legt Novatels Mobilink-Software zur Einwahl bei, versieht sie aber mit eigenem Namen und einer Oberfläche, bei der ein Logo des Vertragspartners Vodafone die Hälfte des Fensters einnimmt. Der Slot für die SIM-Karte ist bei allen mobilfunkfähigen Notebooks in sämtlichen Modellkonfigurationen integriert und befindet sich hinter dem Akku, die Antennen stecken im Displayrahmen.
Dell versieht die Novatel-Software im eher klassischen Design mit einem groĂźem Vodafone-Logo.
Wie bei Dell üblich hat der Kunde bei der Konfiguration des 2,1 Kilogramm schweren Subnotebooks mit 12,1-Zoll-Bildschirm viel Mitspracherecht, die Preise beginnen bei 1588 Euro (inklusive 1 Jahr Vor-Ort-Service). Mit integrierter Grafik dürfte der Akku etwa eine Stunde länger durchhalten als die 2,5 Stunden unserer Konfiguration mit separatem GeForce Go 7400. Die Business-Notebooks Latitude D420, D620 und D820 können ebenfalls mit Novatels UMTS-Modem ausstattet werden.
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Fujitsu Siemens Lifebook Q2010
Das Edelnotebook Lifebook Q2010 wiegt nur ein Kilogramm und ist zugeklappt gerade mal zwei Zentimeter flach, mit dem Standardakku läuft es eine Stunde. Fujitsu Siemens legt einen Hochkapazitätsakku bei, der das Gewicht auf 1,27 kg erhöht. Er verhilft zu viereinhalb Stunden Netzunabhängigkeit, ragt aber an der Unterseite heraus und vergrößert die Dicke am hinteren Ende auf drei Zentimeter – dadurch steht das Subnotebook leicht nach vorne geneigt vor dem Anwender.
Die Reflexionen auf dem spiegelnden 12,1-Zoll-Bildschirm stören wegen der hohen maximalen Helligkeit von 207 cd/m2 wenig, bei jeder Abweichung von einer senkrechten Blickrichtung erscheinen die Farben blass und verfälscht. Fujitsu Siemens legt dem 4500 Euro teuren Lifebook Q2010 eine Dockingstation mit DVD-Brenner ins Paket, unterwegs muss man ohne optisches Laufwerk auskommen. Ein Netzteil kann immer an der Station verbleiben, denn ein zweites wird samt passender Transporttasche mitgeliefert. Für das Notebook selbst liegt ebenfalls eine Hülle bei.
Der 3G Watcher von Sierra Wireless kann Telefongespräche aufbauen, sofern der Mobilfunkvertrag die eingesetzte SIM-Karte nicht auf Datenverbindungen limitiert.
Die UMTS-Anbindung erfolgt über das MC8755 von Sierra Wireless, die Übertragungsraten lagen auf demselben mäßigen Niveau wie bei anderen Notebooks mit diesem Modem. Die mitgelieferte Einwahlsoftware 3G Watcher stammt ebenfalls von Sierra Wireless und ermöglicht neben Datenverbindungen auch Sprachtelefonate, sofern der Mobilfunkvertrag das zulässt. Die Software kann auch die Funkeinheit des Mobilfunkadapters abschalten, ein Schalter an der Gerätefront (de-)aktiviert immer alle drei Funkmodule (WLAN, Bluetooth, UMTS) gleichzeitig.
Holbe Dialogue Flybook V33i Broadband
Im Flybook V33i arbeitet bis auf das UMTS-Modem dieselbe Hardware wie in den bisherigen Modellen mit GPRS-Modul – also ein langsamer Pentium M mit 1,1 GHz in ULV-Ausführung. Holbe Dialogue bestückt die aktuelle Gerätegeneration mit dem MC8755 von Sierra Wireless. Für die SIM-Karte steht ein eigener Slot mit Gummiabdeckung an der linken Gehäuseseite bereit. WLAN, Bluetooth und Mobilfunk können über einzelne Tastenkombinationen getrennt zu- und abgeschaltet werden, allerdings lassen sich WLAN und UMTS nicht gleichzeitig aktivieren.
In den tieferliegenden Menüs der Einwahlsoftware 3G Watcher gibt es einige Übersetzungsfehler, eine neuere Version der Software auf dem Fujitsu Siemens Lifebook Q2010 zeigte korrekte deutsche Übersetzungen. An der einwandfreien Funktion ändert das krumme Deutsch aber nichts. Der Mauszeiger lässt sich sowohl per Trackpoint steuern als auch durch ein Tippen auf den 8,9-Zoll-Touchscreen direkt an die gewünschte Position bewegen. Das Flybook V33i mit UMTS-Modem kostet 2899 Euro, im Bundle mit dem sonst 220 Euro teuren Hochkapazitätsakku 2999 Euro.
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Lenovo ThinkPad T60 / X60s
Für die Business-Notebooks ThinkPad T60 und X60s offeriert Lenovo ein umfangreiches Zubehörprogramm mit Dockingstationen, Akkus und Dienstleistungen. Den beiden Notebooks sieht man an, dass sie UMTS enthalten, denn am rechten Bildschirmrand hängt eine zusätzliche Antenne. Da diese über das restliche Gehäuse hinaus ragt, stellt sie beim Transport der Notebooks in einer Tasche einen kritischen Punkt dar. Trotz ihrer exponierten Lage schaffen es die Antennen wohl nicht, den Notebooks zu einer guten Funkverbindung zu verhelfen, denn die gemessenen Transferraten sind nur halb so hoch wie die anderer Notebooks mit dem gleichen Modem von Sierra Wireless. Lenovo versteckt auf seiner Webseite zwei Updates für Modem-Firmware und Treiber, diese waren bei unseren Testgeräten bereits eingespielt.
Die mitgelieferte Mobile-Connect-Software von Vodafone stürzte beim Starten öfter so ab, dass der Prozess manuell beendet werden musste. Beim nächsten Aufruf lief das Programm dann ohne Murren. Die Software protokolliert das übertragene Datenvolumen und die Verbindungsdauer mit und erstellt eine grafische, monatliche Auswertung – sehr nutzerfreundlich.
Beim ThinkPad X60s braucht man einen Schraubendreher fĂĽr den Zugang zur SIM-Karte, denn der SIM-Steckplatz ist im Inneren neben den RAM-Modulen.
Beim kleinen ThinkPad X60s mit 12,1-Zoll-Display im 4:3-Format sitzt der SIM-Karten-Einschub neben den RAM-Modulen, der Deckel darüber ist verschraubt. Unterwegs muss man ohne optisches Laufwerk auskommen, dafür aber nur 1,3 Kilogramm herumtragen. Dank des stromsparenden LV-Core-Duos hält der Akku über drei Stunden. Im ThinkPad T60 zeigt ein nur für Innenräume ausreichend helles 14-Zoll-Display 1024 × 768 Bildpunkte. Die SIM-Karte des T60 erreicht man ohne Werkzeug, der Slot ist nach dem Entfernen des Akkus zugänglich. Ein dünner Plastikstreifen, der sich U-förmig um die Karte legt, soll beim Entnehmen helfen – für häufiges Wechseln ist er nicht ausgelegt, wie der ramponierte und verzogene Streifen unseres Testgeräts zeigt.
Panasonic ToughBook CF-18
Das sehr robuste Industrienotebook ToughBook CF-18 von Panasonic ist ein alter Bekannter, denn wie das Flybook war es schon seit längerem mit GPRS-Modem erhältlich. In der UMTS-Version des CF-18 steckt Novatels HSDPA-Modem Expedite EU740, welches mit sehr guten Transferraten punktet. Die Einwahlssoftware vom gleichen Hersteller zeigt eine futuristisch gestaltete Oberfläche ohne jegliche Bedienelemente im Windows-Look, ist aber übersichtlich. Die SIM-Karte steckt in einem eigenen Slot an der Notebook-Rückseite.
Die Novatel-Software präsentiert sich in unterschiedlichen Designs. Panasonic hat der Software ein modernes Skin verpasst.
Wie alle anderen Schnittstellen schützt Panasonic den Schacht durch eine Gummiabdeckung, die das Eindringen von Staub und Wasser verhindern soll. Das Industrienotebook hält zudem Stürze aus 90 Zentimeter Höhe unbeschadet aus und eignet sich somit für raue Umgebungen wie Baustellen oder Kindergärten. Für Büroanwendungen oder das Erfassen von Messdaten reicht die Rechenleistung des leisen, lüfterlosen Geräts aus. Der Akku versorgt das CF-18 fast sieben Stunden lang mit Strom.
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Fazit & Ausblick
Die erste Generation von UMTS-Notebooks ist erstaunlich vielfältig, vom Kleinstnotebook über einen stabilen Industrierechner bis hin zum mobilen Edelflachmann ist bei den sieben Geräten alles vertreten. Die Funkanbindung übernehmen aber nur drei HSDPA-Modems: Novatels EU740 kommt in allen Mobilfunk-Notebooks von Dell sowie in Panasonics ToughBook CF-18 zum Einsatz und glänzt mit hohen Durchsätzen von bis zu 170 KByte/s. Der Mobilfunkadapter Option GTM351E, der in Acers TravelMate 4262WLMi steckt, folgt in geringem Abstand.
Die Notebooks von Fujitsu Siemens und Holbe Dialogue mit dem MC8755 von Sierra Wireless müssen sich mit Durchsätzen von um 80 KByte/s deutlich unterordnen. Das ist aber immer noch doppelt so schnell wie eine Internet-Verbindung per UMTS-Handy, denn diese funken bis auf zwei Ausnahmen (siehe Breitbandanschluss für die Hosentasche) allesamt ohne HSDPA. Die beiden ThinkPads enthalten den gleichen Funkadapter MC8755, sie lieferten im Test dennoch nur Transferraten unter 45 KByte/s. Lenovo schreibt dem Kunden zudem per Netlock vor, einen Vodafone-Vertrag abzuschließen. Wer eine durchsatzstarke HSDPA-Implementierung benötigt oder nicht im Vodafone-Netz surfen will, sollte einen Bogen um die beiden ansonsten guten Businessgeräte machen.
Obwohl die Notebooks in diesem Testfeld gerade erst auf den Markt gekommen sind, werfen die Weiterentwicklungen auf dem Mobilfunkmarkt bereits ihre Schatten voraus. Die nächste HSDPA-Stufe verdoppelt die theoretische maximale Übertragungsrate, dafür sind dann aber neue Modems nötig. Laut HP sollen mit dem Compaq nc6400 bereits schnelle HSDPA-Verbindungen mit bis zu 3,6 MBit/s möglich sein – nur ist derzeit weder das Notebook lieferbar noch sind die Mobilfunknetze dazu in der Lage. Auch der Upstream-Beschleuniger HSUPA, der bis zu 1 MBit/s in Senderichtung ermöglicht und wohl zur CeBIT 2007 startet, erfordert neue Hardware.
Viele GSM-Handys und Mobilfunk-Datenkarten sowie alle UMTS-Modems aus diesem Test sind auch EDGE-fähig und können damit UMTS-ähnliche Datenraten im GSM-Netz erreichen. Während bei Mobilfunkanbietern im europäischen Ausland der entsprechende Netzausbau schon weit fortgeschritten ist, bietet in Deutschland nur T-Mobile EGDE an. Der Aufbau hat zur FIFA-WM begonnen, im Umfeld von Fußballstadien sollte man bereits per EDGE surfen können. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge bleibt T-Mobile in Deutschland mit seinen GSM-Erweiterungen allein. Vodafone konzentriert sich auf eine möglichst hohe UMTS-Abdeckung und rüstet die Zellen mit HSDPA auf. In den Netzen von E-Plus und O2 muss man mit klassischem GPRS oder UMTS ohne HSDPA auskommen. (mue)
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