Verkehrserziehung
Mit dem Blitzkasten-Warner "speedalert" auf dem Handy begibt sich die schwedische Firma Wayfinder – zumindest in Deutschland – in eine dunkelgraue Rechtszone.
- Peter Röbke-Doerr
Mit dem Blitzkasten-Warner "speedalert" auf dem Handy begibt sich die schwedische Firma Wayfinder – zumindest in Deutschland – in eine dunkelgraue Rechtszone.
Der Betrieb von Radar-Warngeräten ist in Deutschland verboten, Warngeräte vor allgemeinen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind es dagegen nicht – beispielsweise also ist eine Alarmmeldung bei Überschreiten von 50 km/h in einer geschlossenen Ortschaft legal. Das Schweizer Bundesamt für Straßen geht noch einen Schritt weiter und verbietet den Betrieb von Navigationssystemen, die vor "Verkehrskontrollen der schweizerischen Polizeibehörden warnen".
Wayfinder stellt eine Java-Applikation für Handys vor, bei der man mit einem Tastendruck zwischen diesen beiden Betriebsarten umschalten kann – für den Betrieb innerhalb und außerhalb der Bundesrepublik, wie Wayfinder anmerkt.
Von der Website www.wfalert.com holt man sich einen Link in den Handy-Browser, über den die zeitlimitierte Applikation installiert wird. Beim ersten Aufruf zieht das Handy vom Wayfinder-Server eine Datenbank für Geschwindigkeitsbeschränkungen und Blitzer, stellt die Verbindung zu einem Bluetooth-GPS-Empfänger her und zeigt schließlich auf dem Display die aktuelle GPS-Geschwindigkeit sowie (natürlich nur in der Betriebsart "außerhalb BRD", die wir im benachbarten Ausland testeten) die Annäherung an eine Blitzkiste dar.
Wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist, hört man ein deutliches Signal. Schwierig und fehlerträchtig scheint bei diesem Programm die Bluetooth-Verbindung zwischen Handy und GPS-Maus zu sein – nicht bei jedem in der Kompatibilitätsliste genannten Handy funktionierte sie zuverlässig. Ein Sony Ericsson K610i setzte manchmal aus; auf einem Nokia N80 allerdings funktionierte die Software ohne Probleme. Im Folgejahr nach dem Kauf der Software für 79 Euro kostet der speedalert-Service 15 Euro. (roe)
Bitte beachten Sie dazu auch die Meldung Keine Navigationssysteme mit Radarfallenwarner in der Schweiz.
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