Mobile World Congress: Apps, Navis und mobiles Surfen

Nach der kostenlosen Verfügbarkeit sprachgeführter Navigation müssen Navi-Hersteller einen Mehrwert bieten, damit sie ihre Geräte noch verkaufen können.

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Von
  • Achim Barczok
  • Herbert Braun

Nach der kostenlosen Verfügbarkeit sprachgeführter Navigation müssen Navi-Hersteller einen Mehrwert bieten, damit sie ihre Geräte noch verkaufen können. Weitere Smartphone-Erweiterungen sind Browser und selbst geschriebene Apps – auf dem Mobile World Congress präsentieren über 50 Entwickler ihre Anwendungen in einem „App Planet“ genannten Bereich.

Navigation auf Smartphones boomt derzeit. Der Wettbewerb hat sich dabei verschärft – Google bietet in den USA schon eine kostenlose Turn-By-Turn-Navigation für Android-Geräte an, Nokia hat vor wenigen Wochen die Navigation für Ovi Maps 3.0 freigegeben. Um ihre kostenpflichtigen Navi-Lösungen wettbewerbsfähig zu halten, suchen die anderen Anbieter nach innovativen Funktionen oder weichen auf andere Plattformen aus. Navigon stellt den MobileNavigator 7 für Android mit Onboard-Kartenmaterial vor. Ndrive und Telmap bieten seit kurzem ebenfalls eine Handy-Navigation für Android an, Telmap präsentiert mit GyPSii ein neues Feature für Telmap5, das den Austausch georeferenzierter Informationen mit sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter vereinfacht.

Die meisten Navi-Hersteller nutzen das Kartenmaterial von Navteq oder Tele Atlas. Die beiden Geodaten-Anbieter liefern nicht nur Karten, sondern erweitern sie mit Zusatzinformationen. In Barcelona wird der Schwerpunkt – wieder einmal – auf Fußgängernavigation und ortsbezogenen Diensten liegen. An ihren Ständen präsentieren sie außerdem Partner, die zusätzliche Handy- und Desktop-Software entwickeln. Navteq will den aktuellen Stand seines Echtzeitverkehrsdienst Navteq Traffic vorstellen, der Navigationsgeräte per Internetverbindung mit aktuellen Verkehrsnachrichten beliefert.

Waren Softwarehersteller im vergangenen Jahr noch über die Hallen verstreut, bietet der Veranstalter ihnen nun einen eigenen Ausstellungsbereich unter dem Namen „App Planet“ in Halle 7, in dem über 50 Entwickler ihre Smartphone-Apps präsentieren. Die Bandbreite reicht von der iPhone-Spieleschmiede Gameloft über den mobilen Chat-Client fring bis zu SPB Software, die unter anderem eine alternative Oberfläche, Spiele und einen Passworttresor für verschiedene Betriebssysteme anbieten. Die App Developer Conference richtet sich an Anwendungsentwickler, im Fokus stehen die Betriebssysteme Android, Blackberry OS und Vodafones Widgetsystem Vodafone 360.

In Barcelona sind auch die Hersteller mobiler Browser wie Google, RIM und die Symbian Foundation anwesend. Bei Opera darf man einen Blick auf die fertigen Versionen von Mobile 10 und Mini für iPhone erwarten. Access wird seinen Browser NetFront 4.0 vorführen. Myriad stellt eine eigene Java-Engine für Android vor, Bitstream hat den unter Java laufenden WebKit-Browser Bolt entwickelt. Adobe wird für sein Open-Screen-Project und seinen Flash Player trommeln. Mit Skype ist auch der bekannteste VoIP-Dienstleister vor Ort. (rop)