Mittelweg

Zwischen klassischen Tablet PCs mit 12-Zoll-Display und Netbook-Abkömmlingen mit drehbarem Display positioniert Acer sein Aspire Timeline 1825PTZ.

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Inhaltsverzeichnis

Bei Tablet PCs gibt es bisher einerseits die klassischen mit 12-Zoll-Display ab etwa 1000 Euro und andererseits die Netbook-Abkömmlinge mit drehbarem 10-Zoll-Display. Dazwischen positioniert Acer sein Aspire Timeline 1825PTZ – interessant ist es auch deswegen, weil es schon als normales Subnotebook eine gute Figur macht.

Der Rumpf ähnelt dem der anderen 11,6-Zoll-Notebooks von Acer, er ist kompakt und verwindungssteif. Der Anwender kann zwischen den Gehäusefarben Rot, Schwarz und Blau wählen. Statt mit den üblichen Displayscharnieren ist der Deckel mit einem mittigen Drehgelenk befestigt, das es ermöglicht, das Display im Uhrzeigersinn um 180 Grad zu drehen und zuzuklappen, sodass es nach außen zeigt und die Tastatur verdeckt. Einen Riegel zum Sichern des Deckels hat Acer eingespart, er hält auch so recht sicher. Das Gelenk ragt an der Rückseite über eine Breite von fünfeinhalb Zentimetern einen Zentimeter aus dem Gehäuse hervor. Weil es etwas Spiel hat, steht das Display in Normalposition leicht gedreht vor dem Anwender. Wegen der Drehmechanik wiegt das Notebook etwa 200 Gramm mehr als vergleichbare.

Für die Fingerbedienung und das Abwischen der resultierenden Schlieren ist die glatte Oberfläche des Displays angenehm, beim Arbeiten stören die Reflexionen. Mit maximal 160 cd/m² ist die Hintergrundbeleuchtung zu schwach, um die Reflexionen in jeder Situation zu überstrahlen – zumal sie im Akkubetrieb auf etwa 140 cd/m² gedrosselt ist. Farben und Kontrast entsprechen dem Klassenniveau, leider auch der Blickwinkel, was den Tablet-Betrieb einschränkt: Wenn das Notebook mit umgeklapptem Display auf dem Tisch liegt, sieht man aus einer normalen Sitzposition nur noch ein invertiertes Bild. Besser wird es, wenn man das Notebook um 90 Grad dreht – den Displayinhalt dreht man per Strg+Alt+Pfeiltasten. Oder man hebt es hoch, dann dreht ein Bewegungssensor das Bild automatisch in die richtige Position.

Der Touchscreen erkennt Fingergesten präzise, Windows 7 reagiert schnell und unterstützt auch erweiterte Gesten wie das Schubsen zum Scrollen. An vielen Stellen merkt man aber, dass Windows trotz aller Verbesserungen sich nicht durchgängig zur Fingerbedienung eignet, beispielsweise trifft man kaum die richtige Stelle zum Ändern der Fenstergröße. Im Querformat schreibt man auf der Displaytastatur dank Multitouch und 16-mm-Raster nach viel Übung einigermaßen zuverlässig. Im Hochformat fallen die Tasten mit 8 mm aber zu schmal aus. Auch weil die Tastatur entweder das Programmfenster überdeckt oder es verkleinert, ohne es nach dem Ausblenden der Tastatur wieder zu vergrößern, wird man daher eher die eingebaute Tastatur nehmen. Die hervorragende Windows-Handschrifterkennung ist eingebaut, aber weil der kapazitive Touchscreen (anders als der resistive des in Deutschland kaum lieferbaren 1820PT) keine Stifteingaben erkennt, muss man mit dem Finger schreiben, was die Erkennungsrate auf unbrauchbare Werte drückt. Alternativ besorgt man sich einen der speziellen Stifte für diese Oberfläche.