Ruf-Korrektur

ThinkPads gelten als langlebig und ergonomisch, aber teuer. Die L-Serie korrigiert diesen Ruf: Sie kostet relativ wenig, an den entscheidenden Stellen hat Lenovo jedoch nicht gespart.

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ThinkPads gelten als langlebig und ergonomisch, aber teuer. Die L-Serie korrigiert diesen Ruf: Sie kostet relativ wenig, an den entscheidenden Stellen hat Lenovo jedoch nicht gespart.

Wer die Preise der ThinkPad-Serien X, T und W kennt, stutzt bei der neuen L-Serie. Der 15-Zöller L512 kostet moderate 770 Euro, der hier von uns getestete 14-Zöller L412 830 Euro – gut 400 Euro weniger als das ähnlich große und schwere T410.

An der Qualität der Tastatur hat Lenovo jedenfalls nicht gespart. Der gut spürbare Druckpunkt und die stabile Unterlage begeistern schon nach wenigen getippten Zeichen, nichts klappert oder biegt sich durch. Einen Unterschied zu den teureren ThinkPads konnten wir nicht feststellen.

Auch nicht beim Trackpoint: Mit dem roten Knubbel und den drei dazugehörigen Tasten navigierten und scrollten wir nach kurzer Eingewöhnungszeit effizient und ignorierten fortan das ebenfalls vorhandene Touchpad. Mit letzterem dürften Trackpoint-Verächter aber gut zurechtkommen. Es erkennt Multitouch-Gesten, die geriffelte Oberfläche fühlt sich angenehm an.

Das Gehäusedesign überzeugt ebenfalls. Die Tasten zum Stummschalten der Lautsprecher und Taubschalten des Mikrofons sitzen links neben der Tastatur, den aktuellen Status erkennt man an kleinen LEDs. Der Schalter zum Trennen sämtlicher Funkverbindungen liegt nicht im Blickfeld, man kann ihn an der rechten Kante aber gut ertasten. Alle Oberflächen, auch das Display, sind matt – wie es sich für ein Business-Notebook gehört.

Wichtig für den Außendiensteinsatz: Lenovo zufolge hat die L-Serie die gleichen Robustheitstests absolviert wie die anderen ThinkPads. Getestet wurde unter anderem in staubigen Umgebungen, bei hohen und niedrigen Temperaturen sowie Erschütterungen. Außerdem passt die L-Serie zu den Dockingstationen und Portreplikatoren der aktuellen Serie 3. Das weitere Zubehörprogramm ist kaum überschaubar und reicht von Taschen und flacheren Netzteilen bis zu diversen Akkus: Ersatz für den mitgelieferten Sechs-Zellen-Akku mit knapp fünf Stunden Laufzeit kostet rund 120 Euro, ein Neun-Zeller rund 140 Euro.

Lenovo liefert das L412 ohne nervige, nach Registrierung verlangender Gratis-Software aus. Die Lenovo-Tools zur Systemwartung, WLAN-Steuerung und Energieverwaltung sind zwar nicht einfacher zu bedienen als die entsprechenden Windows-Programme, blenden aber kaum überflüssige Warnfenster ein.