Ruf-Korrektur

Seite 2: Die feinen Unterschiede

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Gegenüber den mehr als 1000 Euro teuren Edel-ThinkPads der T- und X-Reihen muss man natürlich Abstriche in Kauf nehmen. Das Gehäuse besteht aus einem Kunstoff, der optisch und haptisch weniger hochwertig wirkt – Rückschlüsse auf die tatsächliche Robustheit lässt dieser Eindruck aber nicht zu.

Externe Monitore finden am VGA-Ausgang oder am DisplayPort Anschluss. eSATA ist ebenfalls an Bord.

Anwender müssen auf Tasten für „Druck“, „Pause“ und einige weitere selten benötigte Funktionen verzichten, sie sind nur über Tastenkombinationen erreichbar. ThinkPad-typisch ist wiederum, dass unten links „Fn“ statt „Strg“ sitzt; im BIOS kann man die Belegung tauschen. Puristen könnte stören, dass die Scharniere eine Spur weicher eingestellt sind, beim schwungvollen Anheben des Notebooks geben sie schon mal nach. Verschlusshaken für den Deckel fehlen.

Größtes Manko bei der Ausstattung ist die Tatsache, dass das Display nicht einmal gegen Aufpreis mehr als 1366 × 768 Punkte zeigt. UMTS rüstet man leicht selbst nach: das 150 Euro teure Funkmodul kommt in einen MiniCard-Slot auf der Unterseite, neben dem die UMTS-Antennen bereitliegen. Der SIM-Slot liegt unter einer weiteren Abdeckung auf der Unterseite.

Leistungsmäßig bietet das L412 mit seinem Core-i3-Prozessor mit 2,4 GHz und 2 GByte Hauptspeicher bei Office-Aufgaben und HD-Videos genügend Reserven. Einen zweiten RAM-Riegel hat man flugs eingebaut, allerdings nutzt das mitgelieferte 32-bittige Windows 7 ohnehin nur bis zu 3 GByte. Lenovo bezeichnet die Notebooks der L-Serie als „die umweltfreundlichsten auf dem Markt“. Die Belege für diese These fallen jedoch spärlich aus: Den Energy Star und das EPEAT-Gold-Siegel tragen Hunderte von anderen Notebook-Modellen auch. Das L512 bestehe zudem zu 18 Prozent aus wiederverwendeten Materialien, sagt Lenovo. Allerdings entscheiden auch die verwendeten Chemikalien über die Umweltfreundlichkeit eines Notebooks. Lenovo zufolge kommen die „mechanischen Plastikteile“ sämtlicher Produkte ohne PVC und bromierte Flammhemmer aus. Das bedeutet: Letztere werden vermutlich in den Leiterplatten noch eingesetzt. Konkrete Angaben zur L-Serie machte das Unternehmen jedoch nicht, ein Vergleich mit anderen Notebooks ist daher nicht möglich.

Lenovo hat bei der Ausstattung und dem Gehäusematerial gespart, nicht aber bei der Ergonomie. Lüftergeräusch und Leistung stimmen ebenfalls. Die Laufzeit ist nicht überragend, aber immerhin gibt es einen stärkeren Akku gegen Aufpreis. Lediglich eine höhere Displayauflösung wäre noch wünschenswert. Insgesamt rundet das L412 das ThinkPad-Angebot nach unten ab, ohne dem guten Image Kratzer zu verpassen.

Wer mehr Leistung und eine bessere Ausstattung wünscht, muss bei Lenovo mindestens 1200 Euro für das ThinkPad T410 ausgeben. Es bietet einen schnelleren Prozessor (Core i5-450M), FireWire und drei Jahre Garantie. Mit wirklich interessanten Features – UMTS und höherer Auflösung (1440 × 900) – kostet es stolze 1500 Euro, ein gewaltiger Aufpreis im Vergleich zum L412. Dieses konkurriert daher eher mit dem Dell Latitude E5410 (ab 850 Euro) und dem HP ProBook 6450b (ab 1000 Euro).

ThinkPad L412
Hersteller Lenovo
Lieferumfang Windows 7 Professional 32 Bit, Intervideo WinDVD 8, Corel DVD Movie Factory 7, Netzteil
Spezifikation Intel Core i3-370M, 2 GByte RAM, Intel HM55, 14-Zoll-Display (35,6 cm, 1366 × 768, matt), 320 GByte-HDD, DVD-Laufwerk, LAN (GBit), WLAN 802.11n, Bluetooth V2.1+EDR, Kartenleser (SD, xD, MS), Fingerabdruckleser, Kamera
Schnittstellen VGA, Displayport, USB 2.0, eSATA+USB, LAN, ExpressCard
Größe / Gewicht 34,4 cm × 23,4 cm × 4,1 cm / 2,39 kg
Straßenpreis getestete Konfiguration 830 €

(cwo)