Roboterdruck

Das Ausdrucken einer Bahnfahrkarte oder eines Fotos ist bei Android nicht vorgesehen. Einige Apps aus dem Market steuern Drucker über WLAN an.

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Das Ausdrucken einer Bahnfahrkarte oder eines Fotos ist bei Android nicht vorgesehen. Aber deshalb muss man nicht gleich den Rechner hochfahren: Einige Apps aus dem Market steuern Drucker über WLAN an.

Von Haus aus bietet Android keine Druckfunktion. Apps, die dieses Manko wettmachen wollen, stehen vor zwei Herausforderungen: Erstens müssen sie die zu druckenden Dokumente öffnen können, da eine zentrale Schnittstelle für andere Programme fehlt. Und zweitens sollten sie die Sprache einer möglichst großen Zahl von Druckern beherrschen.

Die großen Druckerhersteller halten sich bei der Bewältigung dieser Aufgaben noch zurück. Lediglich HP stellt eine App bereit: Das Programm namens iPrint Photo unterstützt rund 200 WLAN-fähige HP-Drucker. Es druckt allerdings ausschließlich Fotos, keine Dokumente. Papierformat, -fach und -typ lassen sich einstellen. Im Test erkannte es unser Testgerät Photosmart Plus B209 auf Anhieb und druckte Fotos randlos in mittlerer Qualität. Für Epson-Drucker fanden wir eine App eines anderen Anbieters: Cypria unterstützt dem Entwickler zufolge rund 40 Modelle und druckt neben Fotos auch Webseiten und Notizen, aber keine Dokumente. Die Druckqualität konnten wir nicht überprüfen, da unser aktuelles Epson-Modell nicht erkannt wurde.

Die fünf US-Dollar (3,90 Euro) teure App PrinterShare öffnet hingegen auch Dokumente. Direkt von der SD-Karte liest sie allerdings nur PDF- und TXT-Dateien. Andere Formate wie RTF, DOC und XLS kann man aus dem Google-Mail-Client heraus an sie weiterreichen und auch auf die bei Google Docs gespeicherten Dokumente greift sie zu. Darüber hinaus kann man Fotos, Webseiten, E-Mails sowie Kleinkram wie Kalendereinträge und Kontakte drucken. Webseiten lädt die App in einem eigenen Browser-Fenster, E-Mails öffnet sie über den Google-Mail-Account des Nutzers. Bestehen Dateien aus mehreren Seiten, kann man die zu druckenden in einer Voransicht auswählen.

PrinterShare druckt Dokumente, Webseiten, E-Mails und mehr. Zahlreiche Drucker werden automatisch erkannt, wenn sie mit dem gleichen WLAN verbunden sind wie das Smartphone.

Die App steuert eine Reihe von WLAN-Druckern direkt an. Die Liste dient jedoch nur als erster Anhaltspunkt: Es könne vorkommen, dass auch dort aufgeführte Drucker sich nicht mit PrinterShare verbinden, heißt es im Erklärungstext. Umgekehrt versichert Dynamix, dass auch viele nicht genannte Drucker kompatibel seien. Man könne unmöglich alle erhältlichen Modelle testen.

Im Test fand PrinterShare zwei HP-Photosmart-Modelle auf Anhieb und lud einen vier MByte großen Treiber nach. Andere Drucker erkannte die App zwar, meldete dann jedoch, dass sie nicht direkt angesprochen werden könnten.

Für die von PrinterShare nicht unterstützten Drucker hat Hersteller Dynamix einen Ausweg parat: Man installiert dazu auf dem Windows- oder Mac-OS-Rechner, an dem der Drucker hängt, das PrinterShare-Hilfsprogramm. Es empfängt Aufträge vom Smartphone und leitet sie an beliebige Drucker weiter – unabhängig davon, ob diese über USB, LAN oder WLAN verbunden sind. Mit dem Hilfsprogramm kann man Drucker auch im Internet freigeben, sodass das Smartphone diese auch findet, wenn es nicht im gleichen WLAN surft wie der PC. Nach dem schnellen Anlegen eines Nutzerkontos beim PrinterShare-Anbieter klappte das im Test auf Anhieb.

Die Ergebnisse waren beim Druck direkt vom Smartphone oder per PC-Zwischenhändler identisch: Unsere HP-Drucker spuckten Texte mit klarem Schriftbild aus, wie beim Drucken vom PC gewohnt. Bei Word-Dokumenten wurden die Zeilen am Seitenende allerdings in der Mitte durchgeschnitten. Unsere Versuche, die Druckqualität und das Papierfach über die Menüs in der App auszuwählen, ignorierten die Drucker. Fotos wurden nur in schlechter Qualität auf Normalpapier und mit Rand ausgegeben. Eine iPhone-Version von PrinterShare gibt es ebenfalls, sie unterstützt allerdings eine kleinere Auswahl an Druckermodellen.