Ausstattungswunder

Nokias Multimedia-Smartphone N8 begeistert mit einer hochwertigen 12-Megapixel-Kamera und einem HDMI-Ausgang. Die Bedienoberfläche ist jedoch nicht auf dem neuesten Stand.

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Produktpflege statt Neuanfang: Nokias Oberklasse-Smartphone N8 begeistert mit einer hochwertigen 12-Megapixel-Kamera und einem HDMI-Ausgang. Die Bedienoberfläche hätte jedoch eine konsequentere Überarbeitung vertragen.

Als Erfinder des Smartphones hat Nokia zwar die längste Erfahrung, doch bedrängen Apple, Google und Palm den Marktführer mit innovativen Bedienkonzepten. Das N8 soll als erstes Smartphone mit dem aktualisierten Betriebssystem Symbian 3, AMOLED-Display und dem Host-fähigen USB-Port, aber auch der 12-Megapixel-Kamera und einer HDMI-Schnittstelle zum heimischen Großbild-Fernseher Boden gutmachen.

Dank abgerundeter Kanten liegt das schicke, hochwertig verarbeitete Alu-Gehäuse gut in der Hand. Auf der Frontseite gibt es den kapazitiven Touchscreen und die Menütaste, außer der Powertaste am oberen Rand sind alle weiteren Tasten an der rechten Seite untergebracht: die Lautstärke-Wippe, der Schiebetaster für die Eingabesperre und die zweistufige Kamerataste.

Auf der linken Seite findet man Slots für eine microSDHC-Karte und die SIM. Ein Akkufachdeckel fehlt. Zum Wechseln des Akkus (Typ BL-4D, 1200 mAh) muss man zwei winzige Torx-Schrauben lösen, worauf sich das untere Gehäuseteil und eine Kunststoffklammer entfernen lässt. Handwerklich nicht so versierte Nutzer sollten den Akkutausch einem Fachmann überlassen, anders als das iPhone braucht man das N8 dazu aber nicht einzuschicken. Im Test gefiel es mit langer Akkulaufzeit.

Das AMOLED-Display mit einer für High-End-Geräte eher geringen Auflösung liefert bauartbedingt hohen Farbkontrast und zeigt keine Abhängigkeit vom Blickwinkel. Es bleibt in der Sonne noch lesbar – etwa auf dem Niveau von Samsungs Super-AMOLED-Anzeigen. Die bei Samsung-Displays typische Vertauschung von Rot- und Blau-Pixeln fehlt, sodass feine Schriften gestochen scharf aussehen und nicht verschwommen wie beim Galaxy S . Störend fällt die stark spiegelnde Glasoberfläche auf, die zudem anfällig für Fingerspuren ist – bei einem Touchscreen-Smartphone ein klarer Minuspunkt.

Anders als die Plattformen von Apple und Microsoft gibt sich das N8 sehr anschlussfreudig. Über die micro-USB-Buchse lässt es sich nicht nur aufladen (für Nokia-Ladegeräte besitzt es zusätzlich eine 2-mm-Buchse), am PC angeschlossen stellt das Smartphone als USB-Massenspeicher zwei Laufwerke bereit: eines für den 16 Gigabyte fassenden internen Speicher und eines für die microSDHC-Karte. Außerdem ist der micro-USB-Port Host-fähig und bindet Speichersticks an, die über einen mitgelieferten USB-Adapter Anschluss finden. Sogar Tastaturen und Mäuse funktionieren am N8. Wahlweise nutzt man Bluetooth, um Funktastaturen anzukoppeln. Die Funkschnittstelle arbeitet via SIM- und Phonebook-Access zudem mit aktuellen Autotelefonen zusammen.

Über den HDMI-Ausgang und das mitgelieferte Adapterkabel lassen sich Bilder und Videos in HD-Qualität (720p) auf einem TV wiedergeben. Im Unterschied zu anderen HDMI-Smartphones überträgt es alle Bildschirminhalte, also auch Karten, Fotos, Webseiten oder Kalenderansichten (Mirroring). Dank üppiger Speicherausstattung eignet sich das N8 damit als Videozuspieler, der auch Dolby-Surround-Sound überträgt. DLNA-Streaming kennt es aber nicht.