Großbild-Smartphone

Das Desire HD besticht vor allem durch sein riesiges Display. HTC stellt Käufern zudem einige interessante Webdienste zur Verfügung.

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Das Desire HD besticht vor allem durch sein riesiges Display. HTC stellt Käufern zudem einige interessante Webdienste zur Verfügung.

Das Desire HD liegt trotz seines Gewichts von immerhin 167 Gramm gut in der Hand – zu kleine Hände sollte man allerdings nicht haben, denn der 4,3-Zoll-Bildschirm führt zu einer stattlichen Größe von 123 mm × 68 mm. Die Auflösung des Bildschirms liegt bei den für High-End-Smartphones üblichen 800 × 480 Pixeln. Das Display ist recht blickwinkelunabhängig, aber in der Sonne nur schwer ablesbar. Darunter befinden sich die üblichen Android-Bedientasten in Sensor-Ausführung, die gut auf eine Berührung reagieren und ein taktiles Feedback geben. Der 1-GHz-Snapdragon-Prozessor reagiert flott auf Eingaben. Wer sein Handy häufig komplett abschaltet, beispielsweise um Energie zu sparen, profitiert von einem Schnellstartmodus (ähnlich Suspend-to-RAM), bei dem das Hochfahren nur zwei statt der üblichen 50 Sekunden dauert.

Unsere 720p-Videos im MPEG4-Format wollte das Desire HD nicht abspielen, WMV-Videos jedoch schon – auch in der Auflösung 1280 × 720. Ruckler waren nicht zu sehen. Videos und Musik lassen sich per DLNA-Streaming im LAN verteilen. Das UKW-Radio zeigte in Innenräumen die üblichen Empfangsschwächen; nur wenige Sender spielten störungsfrei. Die von einem Dual-LED-Blitz unterstützte 8-Megapixel-Kamera kann ebenfalls nicht überzeugen: In Innenräumen knipst sie recht verrauschte Bilder, im Freien fällt vor allem der geringe Kontrastumfang negativ auf. Die Videos im 720p-Format zeigten häufig Bewegungsunschärfen, Ruckler konnten wir jedoch nicht feststellen.

Trotz seines großen Displays hält das Desire HD mit einer Akkuladung recht lange durch. Wir konnten in unserem üblichen Testmodus (Abruf einer Webseite alle 30 Sekunden) knapp acht Stunden WLAN-Laufzeit vermerken, im UMTS-Modus sogar eine Stunde länger.

Mittels Windows-Software HTC Sync synchronisiert man nicht nur seine Outlook-Kontakte oder die Musiksammlung, sondern nutzt auch die Internet-Verbindung des Telefons – oder stellt ihm eine per USB bereit; nützlich, falls gerade weder WLAN noch UMTS zur Verfügung stehen.

Die Software-Auswahl ist mit den üblichen Android-2.2-Beigaben wie Google-Maps Navigation, WLAN-Hotspot oder Sprachsuche, den gewohnten HTC-Zugaben wie Facebook- und Twitter-Client oder den sonst separat zu installierenden Adobe-Programmen Reader und Flash 10.1 schon ziemlich komplett. Doch HTC legt noch drauf: Hinter dem Eintrag „HTC Locations“ steckt ein Kartendienst von Route 66. Er läuft im Unterschied zum funktional ähnlichen google Maps auch ohne Online-Anbindung, wenn man die Länderkarten vorab herunterlädt. Locations zeigt zwar auch Wegbeschreibungen an, ersetzt aber keine Navigationsanwendung, denn eine Sprachführung fehlt. Man kann sie aber mieten: Eine 30 Tage gültige Lizenz für Deutschland, Österreich und Schweiz kostet 5, das Jahresabo 20 Euro.

„Daten übertragen“ dient zum Überspielen von Kontakten, SMS und Kalendereinträgen vom bisherigen Telefon über Bluetooth. Das klappte auch mit dem nicht in der Liste der unterstützten Modelle befindlichen Nexus One. Zum Energiesparen kann man einen Akkustand definieren, bei dem verschiedene Dienste abgeschaltet werden, darunter WLAN und Bluetooth, Synchronisation von Hintergrunddaten oder Display-Animationen.