Flucht vor der Mine: eine Stadt zieht um

Durch den Eisenabbau vor seinen Toren droht Kiruna einzustürzen. Nun zeigt sich: Die schwedische Stadt mit 23.000 Einwohnern muss weit schneller umziehen als bisher geplant.

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Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Bisher ging Kiruna, die Stadt im Norden Schwedens davon aus, dass der Großteil ihres bebauten Gebietes in 25 bis 30 Jahren zerstört sein wird. Doch offenbar ist es dem staatlichen Bergbauunternehmen LKAB zufolge bereits in 20 Jahren so weit, berichtet Technology Review in seiner neues Juli-Ausgabe (am Kiosk oder im Heise Shop erhältlich). Damit ist für den Umzug deutlich größere Eile geboten als ursprünglich angenommen.

Die 23.000-Einwohner-Stadt nördlich des Polarkreises liegt unmittelbar am Rand der größten Eisenerzmine der Welt. Durch den unterirdischen Abbau des Flözes, das direkt bis unter Kiruna reicht, entstehen an der Oberfläche Risse und Verwerfungen. Diese Deformationszone kommt der Stadt immer näher.

Der neue Stadtkern soll drei Kilometer weiter östlich neu entstehen. Ab 2014 beginnt der Aufbau der Infrastruktur wie Kanalisation, Strom-, Glasfaser und Fernwärmeleitungen. Parallel dazu will sich die Stadt um ihre Altlasten kümmern. Alle vom Zerfall bedrohten Häuser müssen abgerissen werden. Auch die alten Kabel und Leitungen sollen ausgegraben und entsorgt werden. Kiruna will keinen Zivilisationsmüll hinterlassen, auch dann nicht, wenn die Erde ihn verschluckt.

Mehr dazu in Heft 7/2013 von Technology Review:

(vsz)