Wirbel um Anti-IBM-Anzeigen

Intershop, deutscher Hersteller von E-Commerce-Software, sorgt derzeit in den USA mit einer kontroversen Anzeigenkampagne fĂĽr Aufsehen.

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Von
  • Egbert Meyer

Intershop, deutscher Hersteller von E-Commerce-Software, sorgt derzeit in den USA mit einer kontroversen Anzeigenkampagne fĂĽr Aufsehen. Die Firma des Jenaers Stephan Schambach legt sich ausgerechnet mit dem Branchenriesen IBM an.

Mit leicht zu dechiffrierenden Anspielungen nimmt eine der Anzeigen den Bonus auf Korn, über den Big Blue bei Einkaufsleitern verfügt. Unter dem Bild eines entlassenen Managers, der gerade seine Siebensachen in einem Karton verstaut hat, findet sich die rhetorische Frage: "Niemand wurde je für den Einkauf bei Sie wissen schon wem gefeuert?" Darunter prangt die Antwort: "Das ist aber schon lange her." Eine weitere Anzeige, die unverhohlen auf IBM zielt, zeigt fünf düster blickende Herren in identischen Anzügen und Krawatten, die eine Halle mit der Inschrift "Hölle für E-Berater" abschreiten.

Die Kampagne, in die Schambach nach Meinung von Experten rund 10 bis 15 Millionen Mark investiert hat, ist offensichtlich ihr Geld wert. Der Werbefeldzug sorgt bereits vor der Veröffentlichung in ausgesuchten US-Wirtschaftsblättern für Wirbel. Aber nicht alle Reaktionen waren positiv. So bescheinigte der Nachrichtendienst Reuters der Anzeigenserie eine gewisse Boshaftigkeit. Auch der "Industry Standard" trug seine Bedenken vor. Aus Sorge, die Intershop-Werbung könne den guten Anzeigenkunden IBM vergraulen, erkundigte sich das Blatt vorsorglich bei Schambach, ob andere Publikationen sich geweigert hätten, die Anzeigen zu veröffentlichen. (em)