Comic-Zeichenprogramm Manga Studio in neuer Version

Auf der Comic-Con-Messe in San Diego war erstmals eine englische Vorabversion von Manga Studio 4 zu sehen. Das Zeichenprogramm für Comics und Manga ist bislang nur auf Japanisch erhältlich.

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Von
  • Gerald Himmelein

Auf der größten US-amerikanischen Comic-Messe Comic-Con zeigte Smith Micro erstmals die englische Version 4 des Zeichenprogramms "Manga Studio". Das Programm wird in Japan als "Comic Studio" entwickelt. Seit Version 3 gibt es auch eine ins Englische lokalisierte und in "Manga Studio" umbenannte Version.

Manga Studio ist ein auf Strichzeichnungen spezialisiertes Malprogramm mit zahlreichen Werkzeugen zur Unterstützung bei der Gestaltung eigener Comics. Eine wesentliche Stärke des Programms ist die Unterstürzung virtueller "Tones" – so heißen die in den meisten Mangas verwendeten Rasterfolien zur Schattierung der Figuren. Weiterhin greift die Software digital arbeitenden Zeichnern mit Werkzeugen zur Erzeugung von Rahmen, Sprechblasen und Bewegungslinien (Speed Lines) sowie mit perspektivischen Linealen unter die Arme. Die Pro-Version importiert zudem 3D-Modelle als Pausvorlagen.

Zu den Neuerungen der Version 4 (ulkige Google-Übersetzung) gehört eine direkte Mehrfarbenunterstützung, eine erweiterte Tone-Auswahl, eine überarbeitete Bedienoberfläche mit Material- und Farbpalette, neue Zeichenwerkzeuge und ein neues, symmetrisch spiegelndes Lineal.

In Japan erschien Comic Studio 4 bereits vor einem knappen Jahr. Die Veröffentlichung der englischsprachigen Version kündigte Smith Micro für den Herbst an. In Japan ist das Programm in sechs Varianten auf dem Markt; im Westen erscheinen wie bei der Vorversion "nur" zwei Ausführungen: das 50 US-Dollar teure Manga Studio Debut für Einsteiger und Manga Studio EX für 300 US-Dollar. Upgrades von der Vorversion sollen 20 beziehungsweise 130 US-Dollar kosten. Vom Funktionsumfang entspricht die englischsprachige EX-Version der japanischen Pro-Fassung. Nur diese Version bietet auch Vektorebenen; die Debut-Ausgabe ist auf Bitmap-Ebenen beschränkt. Die Vorversion erschien noch für Mac OS und Windows; Manga Studio 4 erscheint zunächst nur für Windows.

Manga Studio 3 wurde vom US/japanischen Konzern E-Frontier veröffentlicht. Im vergangenen Jahr übernahm Smith Micro die US-Sparte von E-Frontier und damit auch den Figuren-Renderer Poser, das 2D-Animationsprogramm Anime Studio sowie Manga Studio. (ghi)