Yahoo entschädigt Kunden seines Online-Musikladens

Ende September können Kunden von Yahoo Music Unlimited ihre Lizenzen für gekaufte Musikstücke mit DRM nicht mehr für neue Computer auffrischen. Nach Protesten hat das Unternehmen bekannt gegeben, die Kunden entschädigen zu wollen.

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Kunden des Online-Musikladens Yahoo Music Unlimited, die dort mit Digital Rights Management (DRM) versehene Downloads erworben haben, sollen nach Auslaufen der Lizenzen für ihre Musikstücke nach dem 30. September eine Entschädigung erhalten. Das hat das Unternehmen laut US-Medienberichten nach Protesten bekannt gegeben, die es nach der Ankündigung geerntet hat, die Lizenzierungsserver herunterzufahren. Das habe Yahoo ohnehin vorgehabt, wird eine Sprecherin des Unternehmens zitiert. Es handele sich um einen vergleichsweise kleinen Kundenkreis.

Yahoos Musikladen wird demnächst wie im Februar vereinbart ausschließlich von Rhapsody betrieben, Yahoo-Kunden können derzeit dorthin migrieren. Das DRM bei Yahoo Music Unlimited sorgt dafür, dass die Musikstücke nur auf autorisierten Geräten laufen. Wenn ab 1. Oktober die Lizenzierungsserver heruntergefahren werden, können die Kunden die gekauften Musikstücke nicht auf einem neuen Computer oder unter einem anderen Betriebssystem abspielen. Yahoo-Music-Kunden, die Musik im Abo beziehen, seien nicht betroffen, denn sie könnten reibungslos zu Rhapsody wechseln.

Die Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation (EFF) hatten Yahoo kritisiert, insbesondere für den Tipp an die Käufer, Musikstücke auf CD zu brennen und zu rippen, um sie so vom DRM zu befreien. Das würde einen nicht hinnehmbaren Zeit-, Arbeits- und Kostenaufwand bedeuten, um Musik zu retten, die ohnehin schon bezahlt sei. Mit der jetzt bekannt gewordenen Ankündigung zeigt sich die EFF zufrieden. Yahoo erkundet laut US-Medien noch weitere Wege der Entschädigung, zum Beispiel die DRM-Musik der Käufer in DRM-freie umzuwandeln.

Auch Microsoft war mit seinem ursprünglichen Plan, seine Lizenzierungsserver für die dort erworbene Musik zum 31. August 2008 zu schließen, auf Proteste gestoßen. Daraufhin haben die Redmonder beschlossen, die Lizenzierungsserver im Jahr 2011 heruntzufahren. Hier fordert die EFF keine Entschädigung oder einen Ersatz. Laut Medienberichten sorge ihrer Meinung nach die verlängerte Frist dafür, dass die Käufer bekommen, wofür sie gezahlt hätten. (anw)