Canons erste APS-C Spiegelreflex mit WLAN

Canon kĂĽndigt die EOS 70D und damit ihre erste Crop-DSLR mit drahtloser DatenĂĽbertragung an. Dazu kommen noch weitere interessante Neuerungen.

vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.

Canon kĂĽndigt die EOS 70D und damit ihre erste Crop-DSLR mit drahtloser DatenĂĽbertragung an. Dazu kommen noch weitere interessante Neuerungen.

Datenvergleich EOS 70D mit:
- EOS 7D und EOS 60D
- Nikon D7100 und Sony A77
- Pentax K-5 II und K-50

Bei Kompaktkameras zählt WLAN inzwischen schon fast zum Standardfunktionsumfang, bei Spiegelreflexmodellen ist die drahtlose Datenübertragung hingegen erstaunlicherweise noch rar. Nach der vollformatigen EOS 6D stattet Canon nun auch die neue EOS 70D serienmäßig mit WLAN aus. Darüber lassen sich die Bilddaten per Funk zum PC übertragen, die Kamera per EOS-Remote-App fernsteuern und das Livebild ansehen.

Canon EOS 70D (22 Bilder)

Die Canon EOS 70D mit EF-S 18-55mm IS STM von vorne (Bild: Canon)

Sensor. Auch aus fotografischer Sicht hat sich einiges, wenn auch nicht weltbewegendes getan. Da ist zunächst einmal der Sensor zu nennen. Gegenüber der Vorgängerin EOS 60D hat Canon die Auflösung moderat von 18 Megapixel auf 20,2 erhöht. Neu ist die sogenannte Dual-Pixel-AF-Technik, die bei Videoaufnahmen und im Live-View-Modus einen schnelleren Autofokus erlauben soll. Die neue CMOS-Sensor-Archtektur ist so aufgebaut, dass jedes Bildpixel aus zwei Fotodioden besteht. Zur Belichtung werden jeweils beide gemeinsam ausgelesen. Für den Autofokus werden ihre Informationen jedoch separat ausgewertet.

Canons EOS 70D lässt sich zusätzlich per Touch bedienen.

Autofokus. Aufgemotzt wurde bei der 70D der bei Spiegelreflex-Modellen obligatorische Phasenautofokus. Er bietet nun 19 statt zuvor neun Kreuzsensoren mit einem Arbeitsbereich von 0,5 EV bis 18 EV. Wenn nicht genügend Licht vorhanden ist, hilft der eingebaute Blitz als Hilfslichtquelle. Seine Leistung hat sich allerdings von LZ 13 (EOS 60D) auf LZ 12 verringert. Die EOS 70D bietet nun die Möglichkeit, für bis zu 40 Objektive individuelle Autofokus-Korrekturdaten (AF-Mikroeinstellung) einzugeben. Damit ist es möglich, den Autofokus der Kamera optimal auf das angeschlossene Objektiv abzustimmen. Die Folge sind weniger AF-Fehlschüsse. Dabei erkennt die die Kamera die Linsen automatisch an ihrer Seriennummer.

Serienbilder. Im Zusammenspiel mit dem Digic 5+ Prozessor – er steckt auch in der EOS 5D Mark III oder der EOS 6D – beherrscht die EOS 70D laut Datenblatt Serienaufnahmen mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde und 65 JPEG-Bilder in Folge – eine SDXC-Speicherkarte mit UHS-I vorausgesetzt – oder 16 Raw-Bilder. Damit erreicht sie noch nicht ganz das Niveau der schon etwas betagten EOS 7D, die acht Bilder pro Sekunde schießt und auf bis zu 130 Bilder in Folge kommt. Ihr Trick: Sie beschäftigt gleich zwei Digic-4-Prozessoren. Die EOS 60D erreichte hingegen nur 5,3 Bilder pro Sekunde. Angesichts der hohen Serienbildrate können sich die Anwender über den Silent-Modus freuen, der auch für Einzelaufnahmen zur Verfügung stehen soll.

Die Canon EOS 70D lässt sich per WLAN fernsteuern.

(Bild: Canon)

Empfindlichkeit. Die maximal Lichtempfindlichkeit wurde gegenüber der 60D um eine Stufe auf ISO 12800 erhöht. Im erweiterten Modus erreicht die Kamera sogar ISO 25600. Die kürzeste Belichtungszeit beträgt nach wie vor 1/8000 Sekunde. Neu ist das 3-Zoll-Display, dass sich nun per Touch bedienen lässt und dabei Gesten für Zoomen, Bewegen oder Blättern bei der Bildwiedergabe beherrscht.

Aufnahme-Modi. Ergänzt wurden die Aufnahmemodi durch eine vollautomatische Szenenwahl, wie man sie von den Kompakten kennt, und einen erweiterten HDR-Modus. Es lassen sich nun Belichtungsreihen mit plusminus sieben Stufen durchführen. Das Gehäuse aus Aluminium in Kombination mit kohlefaserverstärktem Kunststoff ist wie bei der Vorgängerin gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.

Zusammengefasst. Mit der EOS 70D hat Canon ihre Reihe für semiprofessionelle Fotografen konsequent weiterentwickelt. Es gibt zwar keine Quantensprünge zu verzeichnen, aber mit dem neuen Sensor, dem erweiterten Autofokus, der höheren Serienbildrate und schließlich dem integrierten WLAN jede Menge Verbesserungen. Man darf gespannt sein auf die ersten Bilder, Mess- und Erfahrungswerte.

Preis und Liefertermin. Die EOS 70D soll ab August für 1100 Euro im Handel erhältlich sein. Die ausführlichen technischen Daten sowie ein Vergleich zur EOS 60D und 7D finden sie hier. (pen)