Verstecktes Mikrofon: Ecuador verdächtigt Überwachungskonzern

Ecuador verdächtigt die Surveillance Group Limited, für das in der Londoner Botschaft des Landes gefundene Abhörmikrofon verantwortlich zu sein. Das Unternehmen wies die Anschuldigung als "komplett unwahr" zurück.

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Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño hat erklärt, es bestehe ein begründeter Verdacht, dass das entdeckte Abhörgerät in der Londoner Botschaft seines Landes auf das Konto der Surveillance Group Limited ging. Eine Untersuchung habe ergeben, dass das Gerät etwa zwei Monate lang in Betrieb war, bevor es am 14. Juni entdeckt wurde. Das war kurz vor einem Besuch Patiños in London, bei dem es auch um das Schicksal von Julian Assange ging, der sich seit mehr als einem Jahr in dem Gebäude aufhält. Die Surveillance Group hat die Anschuldigungen bereits als völlig unwahre Behauptung zurückgewiesen.

Patiño mit einem Bild des Geräts.

(Bild: Cancillería Ecuador)

Patiño zufolge war das Mikrofon versteckt in einem Stromanschluss. Es habe durch einen simplen Telefonanruf einfach aktiviert werden können. Dazu sei darin eine SIM-Karte eingebaut gewesen. Die verantwortlichen Hintermänner hätten so Konversationen in dem Büro der Botschafterin abhören können, ohne dazu in der Nähe sein zu müssen. Ecudador arbeite nun mit dem Vereinigten Königreich zusammen, um die Hintergründe des Geschehens aufzuklären.

Die beschuldigte Surveillance Group kombiniert nach eigener Aussage die "Fähigkeiten und Erfahrungen von Spezialkräften, der Polizei und kommerziellen Überwachern, um eine völlig neue Form der Überwachung zu schaffen". Demnach hat das Unternehmen mit Sitz in Westengland in Großbritannien mehr als 200 Angestellte, weltweit seien es mehr als 7000. (mho)