Twitter probiert es mit personalisierter Werbung

Twitter möchte den Nutzern in Zukunft maßgeschneiderte Anzeigen liefern. Teilt der Werbende Mail-Adressen oder Cookie-IDs mit, findet Twitter die Accounts der vermeintlich interessierten Kunden und schickt ihnen einen bezahlten Tweet.

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Bei Twitter sollen Anzeigen in Zukunft "nützlicher" für die Kunden werden, verspricht das soziale Netzwerk. Dafür geht Twitter den Weg von Facebook oder Google und will den Nutzern demnächst vermehrt Werbung zeigen, die zu ihren Interessen und Aktivitäten passen sollen. Mehr Anzeigen soll der Nutzer dadurch aber nicht zu sehen bekommen.

Als Beispiel nennt das Unternehmen einen (selbstverständlich) lokalen Blumenhändler, der seine Angebote zum Valentinstag bewerben will. Die möchte er nun bei den "Blumenliebhabern" anbringen, die seinen Newsletter abonniert haben oder seine Webseite besucht haben. Dafür kann er Twitter die Mail-Adressen als Hash oder eine in einem Cookie gespeicherte ID übermitteln. Anhand dieser Daten will Twitter dann die passenden Accounts finden und diesen anschließend den gesponserten Tweet schicken.

Die neue maßgeschneiderte Werbung lässt sich in den Twitter-Einstellungen verhindern.

Twitter betont, dass auch andere Werbenetzwerke anhand solcher eindeutigen IDs etwa den Browserverlauf nachvollziehen und dazu passende Werbung zeigen. Den Werbetreibenden würden auch keine zusätzlichen Informationen über den Nutzer zur Verfügung stellt.

Möchte der Nutzer diesen Abgleich nicht, kann er diese mit einem Haken in den Profileinstellungen abschalten. Zudem werde man die "Do Not Track"-Einstellung der Browsers beachten und in dem Fall keine im Browser gespeicherten Informationen der Werbepartner mehr auswerten. Dafür erhält Twitter sogar Lob von der Electronic Frontier Foundation (EFF), die sich für Bürgerrechte und Datenschutz im Internet stark macht. Denn viele Werbenetzwerke halten sich bisher nicht oder nur sehr eingeschränkt an den Wunsch der Nutzer.

Noch bezeichnet Twitter die personalisierte Werbung als Experiment. Zunächst sollen die Anzeigen nur in den USA laufen, wann sie im Rest der Welt eingeführt werden, hat Twitter nicht bekannt gegeben. (asp)