Darpa wünscht "programmierbare Materie"

Die Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums sucht nach Konzepten für "dynamische Materialien", die sich nach Belieben "direkt programmieren" und verändern lassen.

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Von
  • Florian Rötzer

In einer Ausschreibung der Abteilung Defense Science Office (DSO) vom 25. Oktober sucht die Forschungsbehörde des Pentagon nach Konzepten für "programmierbare Materialien" oder einer "Infochemie". Die "Eigenschaften der künftigen militärischen Systeme" müssen nach Ansicht der Darpa, "flüssiger und steuerbarer sein, um den Aufgaben komplexer Missionen gerecht zu werden".

Die gesuchten "dynamische Materialien" sollen sich "direkt programmieren" lassen, um ihre "fundamentalen Eigenschaften on demand und in Echtzeit" zu verändern. Man stellt sich beispielsweise ein "Instant-Werkzeug-Set" vor, das aus einem "amorphen Material" besteht, in einen Hammer, Schraubenzieher oder Schraubenschlüssel verwandelt und ebenso schnell wieder in seine ursprüngliche Form zurückversetzt werden kann.

Bestehen sollen die Materialien aus Meso-Teilchen bis zur maximalen Größe von 1 Zentimeter. Diese Grundbausteine sollen mit ihren Nachbarn kommunizieren und sich mit ihnen stabil verbinden können, zudem müssen sie groß genug sein, um innere Bestandteile mit "echter Funktionalität" (Mesocomputer, Transmitter, Maschinen etc.) enthalten zu können. Aus ihnen sollen durch äußere Befehle 3D-Objekte mit denselben Verwendungsmöglichkeiten wie ihre Gegenstücke in der "harten" Welt aufgebaut werden. Dazu müssen "Chemie, Informationstheorie und Steuerung" verschmelzen, was die Darpa "InfoChemie" nennt.

Siehe dazu auch in Telepolis:

(fr)